Teure und lange Produktionen finanzieren

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Die Carrosserie Hess aus Solothurn ist mit ihren Elektrobussen rasant auf Wachstumskurs. Essenziell für die Finanzierung der teuren Produktion sind Kundenanzahlungen. Damit Städte und öffentliche Verkehrsbetriebe die Beträge in Millionenhöhe vorschiessen können, brauchen sie allerdings Sicherheit.

 

Hohe Materialkosten, lange Produktionszeiten

Wer ÖV fährt, kennt Hess. Täglich benutzen schweizweit knapp 800'000 Personen die Busse des Solothurner Familienbetriebs. Bald dürften es noch ein paar tausend mehr sein. Denn der Busbau-Spezialist wächst stark – aktuell um fünf bis zehn Prozent jährlich. «Hess setzt seit jeher auf umweltfreundliche Elektrobusse», beschreibt Finanzchef Ernst Basler das Erfolgsrezept seines Unternehmens. «Und Ökologie wird immer wichtiger, speziell für die öffentliche Hand. Dort sind grüne Produkte mittlerweile Pflicht.»

 

«Anzahlungen kombiniert mit Anzahlungsgarantien sind für uns der einfachste und günstigste Weg, um unser Wachstum zu finanzieren.»

Ernst Basler, CFO Carrosserie Hess

 

Der einfachste Hess-Elektrobus kostet 650'000 Franken. Ein vollelektrisches, 24 Meter langes Modell mit Schnellladung 1,7 Millionen Franken. Entsprechend hoch sind die Produktionskosten: «Alleine das Material für eine Busflotte geht schnell in den zweistelligen Millionenbereich», erklärt Ernst Basler. Weiterer Kostenpunkt ist die lange Produktionszeit. Basler: «Von der Bestellung bis zur Auslieferung eines Auftrags dauert es im Schnitt ein Jahr.» Damit Hess die aufwendigen Bestellungen annehmen und bearbeiten kann, ist das Unternehmen auf Anzahlungen seiner Kunden angewiesen. Diese kommen meist aus dem öffentlichen Bereich und operieren mit Steuergeldern. Oder genauer: mit Millionen von Steuergeldern. Denn Hess verlangt in der Regel Anzahlungen von 30 Prozent des Bestellvolumens. Im Gegenzug verlangen die öffentlichen Verkehrsbetriebe Anzahlungsgarantien.

 

Sicherer als jede Versicherung

Angesichts der Millionenbeträge reichen für die Abnehmer der gute Ruf und der Bekanntheitsgrad der Marke Hess als Sicherheit nicht aus. «Mit einer Anzahlungsgarantie weiss die öffentliche Hand, dass sie ihr Geld auf jeden Fall sofort zurückerhält, falls Hess zum Beispiel nicht liefern könnte», sagt Stefan Gerber, Firmenkundenberater im Raiffeisen-Firmenkundenzentrum Mittelland & Wallis. «Das ist der grosse Vorteil der Bankgarantie: Sie kann im Schadensfall vom Begünstigten – hier vom Verkehrsbetrieb der Stadt –ohne Einreden des Verkäufers gezogen werden. Damit bietet sie mehr Schutz als jede Versicherung.» 

 

Keine Kreditprüfung, schlanke Prozesse

Seit 2021 wickelt Raiffeisen-Firmenkundenberater Stefan Gerber für Hess Anzahlungsgarantien ab. Grundlage dafür ist ein Rahmenkredit für Garantien. Das Gute daran: «Um eine neue Garantie auszustellen, fällt nicht jedes Mal eine Kreditprüfung an», erklärt Stefan Gerber. «Damit geht der Prozess im Standardfall sehr schnell: Innerhalb von einem Tag liegt die Garantie vor. Und für den Garantie-Auftraggeber gibt es so gut wie nichts zu tun.» Ernst Basler kann das nur bestätigen: «Den Garantieauftrag digital ausfüllen, den Vertrag über das Grundgeschäft mitliefern – fertig. Die Prozesse mit Raiffeisen sind sehr schlank, die Zusammenarbeit ist unkompliziert und sympathisch.»

 

«Mit einem Rahmenkredit liegt die Garantie im Standardfall nach einem Tag vor.»

Stefan Gerber, Raiffeisen-Firmenkundenzentrum Mittelland & Wallis

 

Günstiger als ein herkömmlicher Kredit

Um seine Vorleistungen zu finanzieren, könnte Hess theoretisch auch auf einen herkömmlichen Kredit statt auf Anzahlungen und Anzahlungsgarantien setzen. «Dabei zahlt die Bank bei positivem Kreditentscheid jedoch auf jeden Fall Geld aus. Eine Garantie hingegen wird nur selten gezogen; deshalb sind die Kosten für den Garantie-Auftraggeber tiefer», sagt Stefan Gerber.

Für Hess-CFO Ernst Basler steht jedenfalls fest: «Anzahlungen kombiniert mit Garantien sind für uns der einfachste und günstigste Weg, um unser Wachstum zu finanzieren und so die Nachhaltigkeit im öffentlichen Verkehr voranzutreiben.»

 

Carrosserie Hess AG
Carrosserie Hess AG

Die Carrosserie Hess in Bellach (SO) ist auf Elektrobusse spezialisiert und heute der einzige Bushersteller der Schweiz. Der Familienbetrieb vertreibt seine Busse in die ganze Welt und ist ausserdem auf Nutzfahrzeuge und Fahrzeugreparaturen spezialisiert. Hess wurde vor 140 Jahren gegründet und umfasst aktuell zwölf Standorte mit rund 700 Mitarbeitenden. Diese erwirtschaften einen Jahresumsatz von knapp 200 Millionen Franken.

 

Drei Gründe, wieso Hess-CFO Bankgarantien bei Raiffeisen wählt

Hess-CFO Ernst Basler nennt 3 Gründe, warum er im Garantiegeschäft mit Raiffeisen zusammenarbeitet:

  1. «Raiffeisen ist sowohl in der Schweiz wie auch international gut positioniert. Deshalb habe ich bei der Abwicklung von Inlands- und Auslandsgarantien grosses Vertrauen in die Bank.»
  2. «Bei der Garantielaufzeit lässt uns Raiffeisen ausreichend Spielraum: Wir können die Laufzeit grosszügig gestalten und unseren Kundinnen und Kunden so maximale Sicherheit bieten.»
  3. «Akzeptiert ein Kunde den Garantie-Standardtext nicht und hat Sonderwünsche – zum Beispiel in puncto Gerichtsstand –, regelt dies Raiffeisen direkt mit dem Kunden. Für uns entsteht dabei kein Zusatzaufwand.»