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20.01.2025

Moderat gewachsen, konstant erfolgreich

Konstantes Wachstum und über Jahre erfreuliche Gewinnsituation: Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Tägerwilen ist 2024 erneut moderat auf 2,6 Milliarden Franken gestiegen, und der Reingewinn liegt mit knapp 6,8 Millionen Franken in der Bandbreite der vergangenen Jahre. Das Zinsgeschäft kam aufgrund der Leitzinsreduktion unter Druck, dafür stiegen die Erträge aus dem Kommissionsgeschäft deutlich. Die Vermögensberatung erfreut sich immer grösseren Zuspruchs. Für die Nachfolgeregelung im Verwaltungsrat kandidiert Fabian Kapfhamer.

Die Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank im letzten Jahr und die Aussicht, dass der Leitzins nochmals gesenkt werden dürfte, hat Dominik Holderegger, Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Tägerwilen, zu spüren bekommen. Er macht keinen Hehl daraus: «Unser Ergebnis wurde durch den Zinsrückgang beeinträchtigt. Das hat sich - ganz im Gegenteil zum Vorjahr - spürbar mindernd auf den Nettozinserfolg ausgewirkt. Dieser Effekt wird sich auch dieses Jahr belastend auswirken. Die Aussicht auf allfällige weitere Senkungen oder gar Negativzinsen betrachte ich mit einer gewissen Sorge.»

 

Zinsgeschäft unter Druck

Trotz des schwierigen Umfelds im umkämpften Markt stuft Holderegger das Jahresergebnis 2024 als erfreulich ein. Der Geschäftserfolg von knapp 18 Millionen Franken und der Jahresgewinn von 6,8 Millionen Franken liegen nach vielen Jahren des Wachstums immer noch auf dem hohen Niveau früherer Geschäftsjahre. Das Hypothekargeschäft sei im Rahmen der Erwartungen gewachsen, wobei man sich auf erstklassige Finanzierungen von Wohneigentum im Geschäftskreis fokussiert habe. Er erwähnt zudem, dass die Liquiditätsanforderungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht nochmals erhöht worden seien, so dass die Gelder weniger im Kreditgeschäft eingesetzt werden konnten, sondern als zusätzliche Liquiditätsreserven gehalten werden müssen. Holderegger freut sich aber, dass das Vertrauen in die Bank weiter gross sei und die Kundengelder weiter gestiegen seien. Angesichts der aktuellen Situation auf den Finanzmärkten habe die Nachfrage nach Vermögensberatung und Anlagemöglichkeiten angezogen und der Kampf von Finanzinstituten um Kundengelder habe sich akzentuiert. Die Lücke zwischen Ausleihungen und Kundengeldern habe zum grössten Teil durch Pfandbriefdarlehen und Refinanzierung bei Raiffeisen Schweiz reduziert werden können. Die Refinanzierung am Geld- und Kapitalmarkt werde aber schwieriger, da die Nationalbank nach der expansiven Phase der Vorjahre die Geldmenge reduziert hat.

 

Anlagegeschäft floriert

Holderegger ist deshalb froh, dass sich die Raiffeisenbank Tägerwilen im Rahmen ihrer Diversifizierungsstrategie in den vergangenen Jahren breiter abgestützt hat: «Sehr erfreulich ist die Entwicklung der zweistelligen Wachstumsraten bei den Kommissionserträgen, insbesondere im Wertschriften- und Anlagegeschäft. Die vom Kreditgeschäft unabhängigen Erträge machen damit deutlich mehr als einen Viertel des Gesamtertrags aus.» Das Depotvolumen habe denn auch wiederholt massiv zugenommen und erstmals die wichtige Schwelle von 400 Millionen Franken überschritten. Das Team für die Anlage- und Vermögensberatung sei deshalb auf mittlerweile sechs Personen aufgestockt worden.

 

Eigenkapital gestärkt

Das stetige Wachstum, die höheren Beratungsansprüche im Anlagebereich, die zusätzlichen regulatorischen Anforderungen sowie Investitionen in Projekte der Raiffeisengruppe erklärten den gestiegenen Sach- und Personalaufwand, sagt Holderegger. Er betont indes, dass das Kosten-Ertrags-Verhältnis von deutlich unter 50 Prozent im Branchenvergleich weiterhin ein sehr guter Wert sei. Dank des soliden Ergebnisses könne das Eigenkapital weit über den gesetzlichen Anforderungen zusätzlich gestärkt werden, so dass sich die eigenen Mittel insgesamt auf über 240 Millionen Franken belaufen. Verwaltungsratspräsident André Ess ergänzt, dass es die solide Situation weiterhin ermögliche, die Anteilscheine der Genossenschaftsmitglieder zu drei Prozent zu verzinsen, nachdem im letzten Jahr aufgrund des Spitzenergebnisses sogar eine Verzinsung von 3,5 Prozent möglich gewesen sei.

 

Fabian Kapfhamer kandidiert

Weil Verwaltungsratspräsident André Ess aufgrund der Amtszeitbeschränkung im Frühling 2026 aus dem Verwaltungsrat ausscheiden wird, hat der Verwaltungsrat im vergangenen Jahr entschieden, die Neubesetzung des Präsidiums in zwei Schritten vorausschauend in die Wege zu leiten. Mit Fabian Kapfhamer kann er nun eine versierte Persönlichkeit präsentieren. Kapfhamer soll im Frühling 2025 als Mitglied des Verwaltungsrats und im Frühling 2026 als Nachfolger von André Ess als Präsident vorgeschlagen werden. Der 52-jährige Rechtsanwalt ist Partner bei einer renommierten Kreuzlinger Anwaltskanzlei und langjähriges Mitglied der Raiffeisenbank Tägerwilen. Ess legt grossen Wert darauf, dass Kapfhamer in der Region verwurzelt und gut vernetzt sei. Er verfüge über das nötige Rüstzeug und wichtige Erfahrungen - unter anderem auch als Mitglied von Verwaltungsräten in der Region - zur erfolgreichen Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen der Raiffeisenbank Tägerwilen.

 

André Ess und Dominik Holderegger

André Ess (links) und Dominik Holderegger freuen sich über die fortschreitende Diversifizierung der Raiffeisenbank Tägerwilen, die zur soliden Geschäftsentwicklung beiträgt.

Fabian Kapfhamer

Fabian Kapfhamer wird den Mitgliedern der Raiffeisenbank Tägerwilen zur Wahl in den Verwaltungsrat und in einem Jahr für das Präsidium vorgeschlagen.

 

Raiffeisenbank Tägerwilen in Zahlen

 

2024
(in Mio. CHF)

2023
(in Mio. CHF)

Veränderung

(in %)

Bilanzsumme

2632

2565

2.6

Kundenausleihungen

2326

2271

2.4

Hypothekarforderungen

2273

2217

2.5

Verpflichtungen aus Kundeneinlagen

1350

1325

1.8

Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft

22.7

26.2

-5.7

Geschäftsaufwand

15.6

14.7

5.8

Geschäftserfolg

17.9

19.1

-6.7

Jahresgewinn nach Steuern

6.8

7.2

-6.9

Depotvolumen

411

349

17.7

Cost-Income-Ratio

48.9

42.7

 

Mitglieder

12‘492

12‘347

1.2

Mitarbeitende Total

75

72

4.1

Davon Auszubildende

3

3