«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Die Kombination einer anhaltend restriktiven Geldpolitik sowie einer sich abschwächenden globalen Konjunktur sprechen weiterhin für eine vorsichtige taktische Vermögensallokation.

   

Brennpunkt China

Die strikte Null-Covid-Politik Chinas stösst an ihre Grenzen. Aufgrund der stark gestiegenen Fallzahlen befinden sich verschiedene Städte wieder in harten Lockdowns. Allerdings scheint der Bevölkerung der Geduldsfaden zu reissen. Die Proteste gegen die Massnahmen haben zugenommen. Dennoch rechnen wir nicht mit einer baldigen Abkehr von der strengen Corona-Politik in China. Entsprechend bleiben die Lieferkettenprobleme akut.

 

Höhepunkt bei der Inflation

Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling. Zwar haben die Konsumentenpreise in den USA im Juni ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Auch in Europa dürfte es demnächst so weit sein. Doch eine baldige Rückkehr in den Bereich der Notenbank-Zielgrössen von 2% ist unwahrscheinlich. Zurzeit steigen die Löhne stark an, was das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale erhöht. 

 

Geldpolitik bleibt restriktiv

Die Notenbanken dürften zum Jahresende hin die Leitzinsen abermals erhöhen. Wir rechnen sowohl bei der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank (EZB) als auch der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit einem Zinsschritt von je 0.5% im Dezember. Die globale Geldpolitik bleibt bis auf Weiteres restriktiv.  

Kommt es zu einer Jahresendrally?

Saisonal gehört der Dezember zu den stärksten Börsenmonaten. Allerdings haben die Aktienmärkte einiges vorweggenommen. Seit Mitte Oktober konnte der MSCI World Index über 14% an Wert zulegen. Sowohl fundamental als auch charttechnisch spricht wenig für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Die Erholung dürfte sich als weitere Bärenmarktrally entpuppen. 

 

Defensive Positionierung

Der anhaltende geldpolitische Gegenwind sowie die erhöhte Rezessionsgefahr mahnen zur Vorsicht. Im Sinne eines stringenten Risikomanagements bleiben wir bei den risikobehafteten Anlageklassen untergewichtet. Dies gilt sowohl für Aktien als auch für Hochzinsanleihen. Erhöht bleibt die Liquiditätsquote sowie die Gewichtung beim Gold und den Schweizer Immobilienfonds.