Nachfolge-Finanzierung: Diese Optionen gibt's

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Die Finanzierung der Unternehmensübernahme ist für den Nachfolger oft eine Herausforderung, denn in den wenigsten Fällen kann er den Kaufpreis vollständig aus eigenen Mitteln aufbringen. Diese Nachfolge-Finanzierungen gibt es.

 

Die Optionen: Bankkredit, Darlehen oder Earn-Out

Für die Finanzierung der Unternehmensübernahme benötigen Unternehmer neben ihrem Eigenkapital meistens zusätzlich einen Bankkredit. Oft unterstützen die Verkäufer ihre Nachfolger zudem zusätzlich noch mit einem Verkäuferdarlehen oder mit massgeschneiderten Earn-Out-Lösungen.

 

Der klassische Bankkredit als Lösung

Eine bedürfnisgerechte Strukturierung der Nachfolge-Finanzierungen ist ein zentrales Erfolgselement. Abhängig von Grösse und Ertragskraft des Unternehmens, der Branche sowie der spezifischen Situation finanziert die Bank in der Regel bis zu 60 Prozent des Kaufpreises. Als Faustregel gilt, dass die Rückzahlung des Kredits über einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren aus dem freien Cashflow möglich sein sollte.

 

Verkäuferdarlehen: Unterstützung durch den Übergeber

Nicht immer reichen Eigenkapital und Bankkredit. In solchen Fällen kann der Verkäufer die Finanzierung der Transaktion erleichtern und so die Erfolgschancen erhöhen. Eine solche Möglichkeit stellt das Verkäuferdarlehen dar: Dabei bezahlt der Käufer üblicherweise einen wesentlichen Teil des Preises sofort. Für den Rest gewährt ihm der Verkäufer ein vertraglich festgelegtes Darlehen, das kombiniert mit einer Bankfinanzierung zumeist nachrangig gewährt wird.

Der Übergeber wird vor allem dann in eine solche Lösung einwilligen, wenn er dem Käufer vertraut und wirklich an dessen zukünftigen Erfolg glaubt.

 

Variable Zahlungen dank Earn-Outs

Zunehmend an Bedeutung gewinnen auch sogenannte Earn-Outs. Dabei wird der Kaufpreis in mehreren Tranchen beglichen. Diese bestehen aus einem fixen Betrag, der sofort bezahlt wird, und variablen Zahlungen, die später fällig werden. Die Höhe der variablen Zahlungen, welche der Käufer dem Verkäufer zu zahlen hat, hängt vom tatsächlichen Erfolg des Unternehmens ab.

Oft werden als massgebende Erfolgsgrössen Umsatz, Betriebsgewinn oder Gewinn verwendet. Es empfiehlt sich, Kennzahlen zu verwenden, die für beide Seiten möglichst objektiv nachvollziehbar und nicht einfach durch die Käufer zum Schaden des Verkäufers zu manipulieren sind. Die konkrete Ausgestaltung des Earn-Outs wird im Kaufvertrag geregelt.