Zukunft der Nahrung

Damit die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung gelingt, ohne die natürlichen Ressourcen und damit die Umwelt weiter zu beeinträchtigen, führt kein Weg an einer nachhaltigeren Produktion und Konsumation von Nahrungsmitteln in Kombination mit Abfallreduktion und dem Erhalt der Biodiversität vorbei.

Das Wichtigste in Kürze

Nach Schätzung der UN muss das weltweite Nahrungsmittelangebot um rund 50% wachsen, damit die bis 2060 voraussichtlich auf knapp zehn Milliarden Menschen gewachsene Weltbevölkerung ernährt werden kann.

Angesichts der schwindenden Ressourcen ist ein grundlegendes Umdenken, wie wir als Gesellschaft leben und unsere Lebensmittel anbauen, erforderlich.

Der Schlüssel zu höheren Erträgen und einem nachhaltigen Nahrungsmittelsystem ist die Nutzung von Technologien und Daten der Industrie 4.0.

Die Lebensmittelindustrie steht an einem Scheideweg

Bis 2060 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf über zehn Milliarden Menschen anwachsen. Um mit diesem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten, muss nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) das weltweite Nahrungsmittelangebot um 50% steigen, um die prognostizierte Nachfrage zu decken.

Doch aktuell ist das landwirtschaftliche System nicht nachhaltig. Das Agrarwesen zählt zu den grössten Wasserverbrauchern, benötigt einen hohen Prozentsatz der Landfläche und trägt massgeblich zur Emission klimaschädlicher Gase bei. Angesichts der knapper werdenden Ressourcen entwickelt sich die klimaschonende Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zur immer grösseren Herausforderung. 

Bevölkerung wird vor allem in Asien und Afrika stark wachsen

Entwicklung der Weltbevölkerung, in Milliarden Menschen

Daten per 31. August 2025

Entwicklung der Weltbevölkerung, in Milliarden  Menschen

Quellen: Food and Agriculture Organization, Raiffeisen Schweiz Investment Advisory

Grundlegendes Umdenken ist gefordert

Um dieses Problem anzugehen, sind konsequente Innovationen bei der Produktion, der Verarbeitung sowie beim Vertrieb von Lebensmitteln notwendig. Mehrere internationale Initiativen könnten dabei helfen, die Situation entscheidend zu verbessern. So zielte der «Food Systems Summit» der UN im Jahr 2021 darauf ab, die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert und konsumiert werden, grundlegend zu verändern. Der UN-Ernährungsgipfel +4 im Juli 2025 brachte über 3’000 Interessengruppen zusammen, um Fortschritte zu überprüfen und Verpflichtungen zu erneuern. Die Veranstaltung unterstrich die Rolle der Ernährungssysteme im Klimaschutz. Über 130 Länder haben nationale Transformationspfade entwickelt, wobei 168 Länder Ernährung und Landwirtschaft in ihre Klimapläne integriert haben. 

Auch die grösste Volkswirtschaft der Welt treibt ihre Initiativen voran. Die US-amerikanische Lebensmittelindustrie befindet sich im Wandel. Der Fokus liegt zunehmend auf der Regulierung von Zusatzstoffen und verpackten Lebensmitteln, da diese in den USA deutlich häufiger vorkommen als in anderen Ländern. Erste bundesweite und staatliche Verbote gesundheitsschädlicher Zusatzstoffe wie Red Number 3 zeigen, dass Behörden nun verstärkt gegen bedenkliche Inhaltsstoffe vorgehen und umfassende Kennzeichnungspflichten fordern. 

Innovation treibt Wandel in Landwirtschaft und Ernährung voran

Obwohl die Unterstützung durch die Regierung von entscheidender Bedeutung ist, wird sich die Agrar- und Ernährungsindustrie letztendlich durch eine Vielzahl von Innovationen neu erfinden müssen. So erkennen beispielsweise Drohnen mittels Künstlicher Intelligenz Unkraut und vernichten dieses, ohne dass die Pflanzen mit Chemikalien behandelt werden müssen. Dies hat positive Auswirkungen auf die Natur und die Kosten der Landwirte. Präzisionslandwirtschaft, die fortschrittliche Technologien und Datenauswertung einsetzt, um die Effizienz und Produktivität von landwirtschaftlichen Nutzflächen zu optimieren, könnte der Schlüssel zu höheren Erträgen und einem nachhaltigeren Nahrungsmittelsystem sein. 

Auch Lebensmittel- und Gesundheitsunternehmen tragen zur Innovation bei. So entwickeln sie zunehmend Plattformen, die personalisierte Ernährung in den Alltag integrieren – dies ist besonders relevant, da GLP-1-basierte Therapien das Verbraucherverhalten in Bezug auf Essgewohnheiten, Gewichtsmanagement und Stoffwechselgesundheit verändern.

Die Zukunft der Lebensmittel ermöglicht es Investorinnen und Investoren, zu einem positiven Wandel beizutragen und gleichzeitig langfristige Renditen zu erzielen. 

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