

Der Libor tritt von der Weltbühne ab
Am 31.12.21 trat der Libor, der einstmals weltweit wichtigste Referenzzinssatz, definitiv von der Bühne der Finanzmärkte weltweit ab. An seine Stelle tritt der SARON. Der Wechsel auf SARON-Produkte hat den Banken viel abverlangt.
Ende 2021 trat an den Finanzmärkten ein Leitzins von der Bühne, der länger als drei Jahrzehnte die Finanzmärkte weltweit bestimmt hat. Die Rede ist vom Libor, der in etlichen Währungen als Referenzzins diente. An ihn waren unter anderem die Sätze von Geldmarkt-Hypotheken geknüpft. Sie gelten hierzulande als besonders günstig und sind dementsprechend beliebt.
Der SARON ersetzt den Libor
Wenn man so will, erhalten diese Hypotheken mit dem SARON so etwas wie einen neuen Antrieb. In allen Verträgen für Geldmarkt-Hypotheken, die bei Raiffeisenbanken neu abgeschlossen oder verlängert wurden, ist neu der SARON als Basiszins verankert. Dieser ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein echter Marktzins und kein fiktiver Zinssatz mehr, der auf Schätzungen von wenigen Grossbanken beruhte.
Das ändert sich bei Geldmarkt-Hypotheken
Was ändert sich dadurch für Hauskäufer, die sich für eine Geldmarkt-Hypothek entscheiden? Ein fundamentaler Unterschied besteht darin, dass Kundinnen und Kunden künftig nicht im Voraus, sondern erst im Nachhinein wissen, wie viel Zins sie für ihre Geldmarkt-Hypothek zahlen müssen. Deshalb ist das Einrichten eines Zinsalarms im E-Banking empfehlenswert. Dieser Zinsalarm prüft täglich, welche Grenzen über- oder unterschritten werden und das mühsame Überwachen der Zinssätze entfällt damit.
Diese Vorteile bringt die Libor-Ablösung mit sich
Ausser Zweifel steht dagegen, dass der neue Referenzzins deutlich weniger volatil ist als der alte. Ebenso klar ist, dass Hauskäufern im gegenwärtigen Zinsumfeld durch die Umstellung keinerlei Kostennachteil entsteht. Insgesamt überwiegen für die Hypothekarnehmer die Vorteile: Der SARON ist transparenter und weniger volatil als der Libor. Es ist zudem nun wesentlich einfacher, auf ein anderes Produkt wie eine Festhypothek umzusteigen. Bei Raiffeisen beispielsweise ist dies nun jederzeit möglich und nicht wie bisher nur alle drei oder sechs Monate.
Unter dem Strich ist der nun vollzogene Wechsel aus Sicht der Hypothekarnehmer also zu begrüssen, insbesondere weil der SARON deutlich weniger anfällig ist für Manipulationen. Solche wurden vor über zehn Jahren beim Libor aufgedeckt und haben sein baldiges Ende eingeläutet.