Die Flawa AG mit CEO Pascal Schwarz, hat mit dem «Flawa iQ» ein digitales und automatisiertes Erste-Hilfe-System vorgestellt. Wie dieses Innovationsprodukt entstanden ist und was dabei beachtet werden muss erzählt er im Interview.
Interview mit Pascal Schwarz, CEO Flawa AG
Herr Schwarz, Sie haben mit dem «vernetzten Erste-Hilfe-Koffer» ein digitales und automatisiertes System geschaffen. Ihnen ist es gelungen, ein alt bewährtes Produkt mit einer smarten Kommunikation weiterzuentwickeln! Wie sind Sie überhaupt darauf gekommen?
Pascal Schwarz: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich an der Handhabung eines Erste-Hilfe-Koffers bzw. dessen Design und Funktionsprinzip grundsätzlich nichts verändert. Ein kleines Team der Flawa Produktentwicklung hat dann auf der Basis des über 100-jähringen Know-hows die Idee des vernetzten Erste-Hilfe-Koffers entwickelt. Ursprünglich war die Idee als Apotheke für den Privatmarkt angedacht. In kurzer Zeit ist jedoch aus einem zukunftsorientierten Projekt ein bisher im Markt nicht existierendes System für Unternehmen entstanden. Das digitale und automatisierte Erste-Hilfe-System «Flawa iQ» verringert den Unterhalt substanziell, die Kosten werden reduziert und Haftungsrisiken minimiert.
Das Erste-Hilfe-System «Flawa iQ»
Wie sehr hat die Digitalisierung Ihr Unternehmen verändert?
P. S.: Ein Digitalisierungsprojekt in einem Traditionsunternehmen einzuführen ist relativ anspruchsvoll. Aber wir haben das eigentlich von Anfang an ganz gut gemeistert. Das Team, das für die Systementwicklung zuständig ist, hat sich von Anfang an gut von den alten Prozessen lösen können. Wir haben ausserdem analysiert, wie andere erfolgreiche digitale Unternehmen solche Projekte angehen und umsetzen. So gesehen haben wir nicht etwas neu erfunden, sondern wir haben geschaut, wie es andere machen und versucht, das Beste für unseren Case rauszunehmen.
Was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept, um Projekte dieses Umfangs in machbarer Zeit umzusetzen?
P. S.: Mein persönliches Erfolgsrezept, oder eigentlich das Erfolgsrezept eines ganzen Teams ist, dass man zunächst einmal ein klares Bild davon hat, was man erreichen will. Denn, sich das Resultat vorzustellen, ist schwierig. Nachher braucht es ein wirklich gutes Team und entsprechend externe Partner, die mitziehen und das Projekt in der nötigen Zeit zum Erfolg führen.
Sie haben Ihre Innovation gegen das Kopieren geschützt. Wie sind Sie bei der Patentierung vorgegangen? Welche Tipps geben Sie anderen Unternehmern mit auf den Weg?
P. S.: Nur schneller als der Markt zu sein, reicht allein nicht mehr aus. Gute Ideen werden umgehend kopiert. Die Strategie, «Flawa iQ» möglichst auch international zu etablieren, hat uns dazu bewogen, eine entsprechende Patentanmeldung zu veranlassen. Für diesen Prozess bieten sich diverse spezialisierte Unternehmen an.
Was waren die Herausforderungen bei der Optimierung der Verkaufs- und Logistikprozesse? Wie verbinden Sie höchste Qualität mit maximaler Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit?
P. S.: «Flawa iQ» ist eine klassische Entwicklung eines bestehenden zu einem digitalen Business. Um das Projekt entsprechend voranzutreiben, wurde es von den üblichen Geschäftstätigkeiten abgekoppelt. Dies gab uns die Chance, auf der «grünen Wiese» sämtliche Prozesse passend zum neuen System aufzubauen.
Digitalisierungsprojekte kosten und binden Ressourcen. Wie haben Sie es geschafft, die Entscheidungsträger von der Umsetzung dieses Projektes zu überzeugen?
P. S.: Bei Flawa hat man nicht gezögert, sich mit der Digitalisierung auseinander zu setzen. Viel mehr stellte sich die Frage, welche Möglichkeiten uns die Digitalisierung bringt und wie wir diese für bestehende oder neue Geschäfte nutzen. Glücklicherweise haben wir begeisterungsfähige Entscheidungsträger, die gewillt sind, kalkulierte Risiken auf sich zu nehmen. Man ist sich bewusst, dass Neues nur dann entstehen kann, wenn auch entsprechend investiert wird.
Der CEO der Flawa AG ist ein Macher, Motivator und Netzwerker mit über 20 Jahren Führungserfahrung. Seit März 2019 führt er das Traditionsunternehmen Flawa aus Flawil. In dieser kurzen Zeit wurde das digitale Innovationsprojekt «Flawa iQ» realisiert. Ein vernetzter Erste-Hilfe-Koffer, der jedem KMU Administrationsaufwand und Kosten einspart.