Drei Fachbegriffe aus dem neuen Normal einfach erklärt

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Multichanneling, Skaleneffekte, Wertschöpfungskette: 3 Begriffe, die im neuen Normal immer mal wieder auftauchen – im Zusammenhang mit neuen Absatzkanälen, Kosteneinsparungen und Diversifikation. Doch was steckt konkret dahinter? Erfahren Sie es hier – in einfachen Worten auf den Punkt gebracht.

 

Multichanneling

Vertrieb und Kommunikation über verschiedene Offline- und Online-Kanäle – das ist Multichanneling. Damit erreichen Unternehmen mehr (potenzielle) Kunden und steigern so ihre Umsätze.

Der Ansatzpunkt von Multichanneling: Die Kunden dort abholen, wo sie sich aufhalten. Die Kontrolle des Kaufprozesses geht damit verstärkt von den Konsumenten bzw. Abnehmern aus.

Ein kleiner Modedesigner zum Beispiel verkauft seine Kleider nicht länger nur in seinem Laden, sondern vertreibt sie ausserdem in ausgewählten Warenhäusern und im Internet auf Verkaufsplattformen sowie im eigenen Online-Shop. Seine Kommunikation betreibt er über Gadgets an der Verkaufstheke, über Printwerbung, E-Mail-Newsletters, Suchmaschinenoptimierung und Social Media (Youtube, Facebook, Instagram).

 

Skaleneffekte

(Positive) Skaleneffekte sind Grössenvorteile in der Produktion. Sie entstehen, wenn Investitionen in die Produktionsfaktoren (Maschinen, Mitarbeiter, Material, etc.) die Produktionsmenge überproportional ansteigen lassen. Dadurch sinken die Kosten pro Stück. 

Ein Paradebeispiel ist die Einführung des Fliessbandes: Durch diese eine Investition in den Input erhöhte sich der Output massiv, was wiederum die Kosten pro produzierter Einheit verminderte. Grund für diesen Effekt ist zum Beispiel Fixkostendegression: Die Investitionen in Maschinen oder etwa Miet- oder Stromkosten verteilen sich auf eine grössere Menge. Genauso wie die Kosten für Marketingmassnahmen – sie werden mit erhöhtem Angebot rentabler. Aber auch die dank der grösseren Nachfragemacht tendenziell tieferen Einkaufspreise reduzieren die Stückkosten. Ein Hersteller kann die Kostenvorteile in Form von tieferen Preisen an die Kunden weitergeben und/oder seine Marge ausdehnen. 

 

Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette – englisch Value Chain – stellt die Produktion von Gütern als aufeinander folgende Tätigkeiten dar: Die Produkte passieren zum Beispiel Eingangslogistik, Produktion, Ausgangslogistik, Marketing/Verkauf und Kundenservice.

Je nach Phase tragen auch indirekte Aktivitäten wie die Beschaffung oder das HR zur Wertschöpfung bei. Pro Etappe kommt Wert hinzu, es werden aber auch Ressourcen verbraucht. Grafisch werden die einzelnen Glieder von Wertschöpfungsketten mit den dafür bekannten Blockpfeilen dargestellt.

Die Wertschöpfungskette ist ein wichtiges Instrument zur Unternehmensanalyse – zum Beispiel zur Ressourcenoptimierung der Lieferkette entlang (Supply Chain Management). Das Prinzip der Wertschöpfungskette: Je optimaler jede Tätigkeit verläuft, desto wettbewerbsfähiger sind Unternehmen. Das Konzept geht auf den berühmten amerikanischen Ökonomen und Harvard-Professor Michael E. Porter zurück.