Portfolio Manager Report

Nach einem starken ersten Halbjahr ging den Märkten im dritten Quartal etwas die Luft aus und die meisten Anlageklassen tendierten seitwärts. Für das vierte Quartal bleiben wir vorsichtig positioniert.

Video-Podcast 3. Quartal 2023

 

Kernbotschaften

Kernbotschaften
  • Die Märkte haben im dritten Quartal weitestgehend seitwärts bis leicht negativ tendiert.
  • Die Notenbanken haben ihren restriktiven geldpolitischen Kurs fortgesetzt und die Zinsen weiter erhöht. Wir rechnen damit, dass dies die vorerst letzten Erhöhungen waren und die Zinsen nun für einige Zeit auf erhöhten Niveaus verbleiben werden.
  • Die Unsicherheit an den Märkten dürfte im vierten Quartal hoch bleiben, weshalb wir an unserer defensiven Anlagetaktik festhalten. 

Performance

Grafik: Performance Q3 2023

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz Portfolio Management

 

Rückblick

Die im ersten Halbjahr begonnene Erholung der Finanzmärkte hat im dritten Quartal vorerst ein Ende gefunden und die Märkte haben seitwärts bis leicht rückläufig tendiert. Die höheren Zinsen wirken sich zunehmend negativ auf die Konjunktur aus und es gab wenig positive Impulse. Viele Anleger verharren in einer abwartenden Haltung, was sich unter anderem an der geringen Volatilität und den tiefen Handelsumsätzen zeigt.

Die Notenbanken haben ihren restriktiven geldpolitischen Kurs zu Beginn des dritten Quartals fortgeführt und die Leitzinsen sind unter anderem durch die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Fed nochmals angehoben worden. Im September haben die US-Fed sowie die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf weitere Zinserhöhungen verzichtet. Wir gehen nun davon aus, dass der Höhepunkt erreicht ist, auch wenn sich die Notenbanken einen weiteren Zinsschritt offenhalten. Vereinzelt wird bereits über mögliche Zinssenkungen spekuliert, die wir jedoch frühestens ab Mitte 2024 erwarten. Die Inflation ist weiter rückläufig, verharrt allerdings weiter über den Zielbändern der Notenbanken. Es wäre deshalb verfrüht, das Thema schon abzuhaken.

Die Verfallsrenditen der Obligationen sind im dritten Quartal nochmals angestiegen und befinden sich auf einem attraktiven Niveau. Im Hinblick auf die Wirtschaftslage und die invertierten Zinskurven erscheinen uns insbesondere Anleihen von Schuldnern mit guter Qualität und kürzeren Laufzeiten attraktiv. Dementsprechend sind wir hier weiterhin übergewichtet. Die Kreditprämien auf Hochzinsanleihen preisen aus unserer Sicht die Risiken aktuell zu wenig ein, weshalb wir in diesem Segment nach wie vor stark untergewichtet bleiben.

Die Aktienmärkte zeigen sich eher unbekümmert, was Rezessionsrisiken betrifft. Am besten entwickelt hat sich der US-Aktienmarkt, welcher vom grossen Anlegerinteresse rund ums Thema «Künstliche Intelligenz» profitieren konnte. Dagegen haben sich die Schwellenländer-Aktien im Zuge von schlechten Nachrichten aus China negativ entwickelt, was teilweise auch Europäische und Schweizer Aktien mit hohem Exportanteil in Mitleidenschaft gezogen hat. Unsere vorsichtige Positionierung im Aktienmarkt behalten wir unverändert bei.

Positiv eingestellt sind wir für Gold, das vom Ende der Zinserhöhungen profitieren dürfte und auch durch Käufe von Schwellenländer-Notenbanken unterstützt wird. Die Immobilien profitieren einerseits von zunehmender Angebotsverknappung und andererseits ist der hypothekarische Referenzzinssatz erhöht worden, was in der Folge nun vielerorts zu höheren Mieterträgen führt. Deshalb bleiben wir bei Gold und Immobilien übergewichtet.

 

Ausblick

Im vierten Quartal erhalten wir mehr Klarheit, wie stark die restriktive Geldpolitik der Notenbanken die Konjunktur treffen wird und wie nachhaltig der Inflationsdruck nachlässt. Wir bleiben vorerst vorsichtig positioniert und legen den Fokus auf Aktien und Obligationen von Unternehmen mit hoher Qualität und soliden Geschäftsmodellen.

Video-Podcast 2. Quartal 2023

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