Auf der Agenda
Meyer Burger präsentiert Zahlen
Nachdem der Solarzellenhersteller Meyer Burger seine Ergebnispräsentation zweimal verschoben und eine massive Restrukturierung bekanntgegeben hat, legt er am 30.9. sein Halbjahresergebnis vor.
Die Börsen zeigen sich im Nachgang der US-Zinssenkung freundlich. Dass die SNB ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte senkt, verkommt zur Vollzugsmeldung. Derweil schwächelt die Konjunktur.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr erneut um 25 Basispunkte gesenkt. Während die SNB die Märkte im März mit ihrer proaktiven Lockerung noch überraschte, war sie diesmal so erwartet worden. Es war zugleich der letzte Auftritt von Nationalbank-Chef Thomas Jordan. Aufgrund der Ausführungen der SNB ist mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen. Wir haben unsere Schätzungen dahingehend angepasst. Der Entscheid kommt einen Tag nachdem die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) ihre Wachstumsprognosen für die Schweiz reduziert hat. Gemäss ihren Aussagen strahlt die schwächelnde europäische Wirtschaft auch in die Schweiz. Für das laufende Jahr reduzierten die Ökonomen des KOF ihre Prognose von 1.2% auf 1.1%, für 2025 von 1.8% auf 1.6%.
Die Zinssenkung der US-Notenbank hallt nach. Die Stimmung an den Aktienmärkten hat sich im Wochenverlauf verbessert, was sich in einer rückläufigen Volatilität und einer freundlichen Börsenentwicklung spiegelt. Einmal mehr kletterten die US-Märkte auf Rekordstände. Der Technologiesektor profitierte von guten Ergebnissen des Halbleiterherstellers Micron. In der Schweiz beflügelte das den Computerzubehörhersteller Logitech sowie die Halbleiterzulieferer VAT, Inficon und Comet. In diesem Umfeld legte auch der Swiss Market Index (SMI) zu.
Die Aktien der Swatch Group sind plötzlich wieder gefragt. Der Einstieg des kalifornischen Value-Investors, Brandes Investment Partners mit einem Anteil von 3.015%, die Lockerung der chinesischen Geldpolitik und Spekulationen um einen Rückzug von der Börse haben die Valoren beflügelt. Die Ereignisse folgen auf Kursniveaus, wie sie zuletzt während der Finanzkrise 2008/2009 herrschten. Seit ihrem Höchst im Jahr 2013 hatte sich der Kurs beinahe geviertelt. Schuldige scheinen rasch ausgemacht: Konkurrenz durch Smartwatches und eine schwache Nachfrage nach Luxusuhren aus China. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Das Unternehmen ist schuldenfrei und schreibt hohe Gewinne. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0.38 ist Swatch Group attraktiv bewertet, denn für einen Franken Eigenkapital zahlt der Anleger nur 38 Rappen. Da erstaunt der jüngste Kurssprung nicht.
Die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone sind sowohl für den Industriesektor als auch den Dienstleistungssektor gefallen. Letzterer galt lange als Lichtblick, notiert mit 50.5 aber nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50. Ausschlaggebend sind die Schwergewichte Frankreich und Deutschland. Bei unserem nördlichen Nachbarn ist die Verfassung des Industriesektors besorgniserregend. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im ifo-Geschäftsklimaindex. In Frankreich spürt man dagegen den Wegfall der Olympischen Spiele, die im Sommer noch für einen kurzzeitigen Aufschwung im Dienstleistungssektor sorgten.
Plötzlich ging es schnell: Die Börsen in China haben diese Woche deutlich zugelegt und sich vorerst von ihren Tiefständen gelöst. Sie profitierten von verschiedenen Massnahmen der dortigen Notenbank. Mit einer lockeren Geldpolitik will diese der schwachen Konjunkturentwicklung entgegenwirken. Zudem werden Eigenmittelvorschriften für Wohnungskäufer gelockert, was den arg gebeutelten Immobiliensektor stützen soll. Ob diese Massnahmen ausreichen, um die Konjunktur anzukurbeln, wird sich zeigen, denn neben den hausgemachten Problemen spürt China auch die sich weltweit abkühlende Konjunkturdynamik.
Gut 60 Prozent hatten die Valoren des Chipherstellers Intel dieses Jahr bis Anfang September eingebüsst. Das Thema Künstliche Intelligenz ist scheinbar gänzlich am ehemaligen Branchenschwergewicht vorbeigezogen. Und doch scheint der Preis nun attraktiv, denn der Halbleiterhersteller Qualcomm ist an einer Übernahme interessiert – aber für eine vollständige Akquisition fehlt das Geld. Es bleibt spannend.
Auf der Agenda
Meyer Burger präsentiert Zahlen
Nachdem der Solarzellenhersteller Meyer Burger seine Ergebnispräsentation zweimal verschoben und eine massive Restrukturierung bekanntgegeben hat, legt er am 30.9. sein Halbjahresergebnis vor.
Ungebremster Goldpreis
Der Goldpreis kletterte auch diese Woche von einem Rekord zum nächsten. Zwischenzeitlich kostete die Unze 2’685 USD – ein Plus von 30% seit Anfang Jahr.
Nestlé bremst den SMI
Aktienkursentwicklung von Nestlé, in CHF
Nestlé schwächelt. Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns haben dieses Jahr 15% ihres Wertes eingebüsst und handeln auf dem niedrigsten Stand seit über fünf Jahren. Wachstums- und Profitabilitätssorgen belasten. Bei den Konsumierenden sitzt das Geld nicht mehr so locker. Aber das ist nur eine Seite. Nestlé hat jüngst einen neuen CEO ernannt, der das Unternehmen bestens kennt und wieder auf Wachstum trimmen soll. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 sind die Titel historisch günstig. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von 3.6% – und als Dividendenaristokrat hat Nestlé seit mehr als 25 Jahren in Folge die Ausschüttung erhöht. Sie wird alles daran setzen, diesen Titel zu behalten.