Auf der Agenda
Pause für den «Marktkommentar»
Unsere wöchentliche Publikation geht in die Weihnachts- und Silvesterpause. Die nächste Ausgabe
erscheint am 9. Januar 2026.
Die Jahresendrally lässt weiter auf sich warten. Grund sind durchwachsene Konjunkturdaten und Gewinnmitnahmen im Technologiesektor. Die EZB sorgt nicht für ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, sondern hält an ihren Zinsen unverändert fest.
19.12.2025
In der letzten vollen Handelswoche des alten Jahres verhagelten durchzogene Wirtschaftsdaten den Anlegerinnen und Anlegern die Festtagsstimmung. So zeigen im Euroraum die Einkaufsmanagerindizes (PMI) eine weitere Verlangsamung der Konjunkturdynamik an. In den USA hat sich das Beschäftigungswachstum im November zwar leicht erholt, die Arbeitslosenquote stieg jedoch auf 4.6% und damit den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. Darüber hinaus befeuerte der gescheiterte KI-Infrastrukturdeal zwischen dem Softwareriesen Oracle und der Investmentgesellschaft Blue Owl erneut die Sorgen um die hohen Bewertungen vieler Technologiefirmen. Für etwas Optimismus unter den Investoren sorgten die US-Inflationsdaten: Im November sank die Teuerung überraschend auf 2.7% - vor dem Shutdown lag sie im September bei 3.0%.
Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich entsprechend volatil, mit einer positiven Tendenz. Gefragt waren mitunter die Valoren von Barry Callebaut und UBS. Der Schokoladenhersteller profitierte von einer im Raum stehenden Abspaltung seines Kakao-Geschäftes, die Grossbank von der Hoffnung auf einen Kompromiss im Streit um die Kapitalanforderungen. Unter deutlichem Abgabedruck standen die Aktien des Computerzubehörherstellers Logitech.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat an ihrer Dezember-Sitzung die Leitzinsen wie vom Markt erwartet unangetastet gelassen. Die Inflation im Währungsraum liegt seit Längerem knapp über dem 2%-Zielwert. Zudem bewegt sich die Geldpolitik mittlerweile im neutralen Bereich. Vor diesem Hintergrund rechnen wir auf 12-Monats-Sicht nur noch mit maximal zwei Zinssenkungen.
Die Bank of England (BoE) dagegen hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3.75% reduziert. Damit nützt sie den überraschend starken Inflationsrückgang im November von 3.6% auf 3.2%, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat angesichts der Reduktion der US-Handelszölle auf Schweizer Waren von 39% auf 15% seine Wachstumsprognose für 2025 von 1.3% auf 1.4% angehoben. Auch für nächstes Jahr sind die Bundesökonomen einen Tick optimistischer geworden. Sie erwarten eine Expansion des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1.1% – im Oktober lag die Prognose bei 0.9%. Damit befinden sich beide Werte aber weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 1.7%. Hauptgrund ist die anhaltende Schwäche der globalen Konjunktur. Unsere BIP-Wachstumsprognose für 2026 liegt unverändert bei 1.0%.
In den frühen 2000er-Jahren zählten die Roomba-Saugroboter zu den ersten Haushaltsrobotern überhaupt. Wegen der günstigeren Konkurrenz aus Asien kämpfte der Hersteller iRobot aber zunehmend mit finanziellen Problemen. Nun hat die Firma in den USA Konkurs nach Chapter 11 angemeldet und soll vom chinesischen Auftragsfertiger Picea übernommen werden. Die iRobot-Aktien brachen in der Folge um über 70% ein.
Trotz geopolitischer und konjunktureller Risiken dürfte 2025 als zweitbestes Jahr für Fusionen und Übernahmen (M&A) in die Geschichte eingehen. Gemäss Schätzungen der Unternehmensberatung Bain & Company wird der Weltmarkt ein Gesamtvolumen von 4.8 Billionen US-Dollar erreichen. Das entspricht einem Plus von rund 36% gegenüber dem Vorjahr. Getrieben wurde das Wachstum massgeblich von den USA.
Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für Ihr Interesse an unserem Marktkommentar bedanken. Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten erholsame Festtage und einen guten Rutsch in ein glückliches und erfolgreiches 2026. Bleiben Sie gesund.
Auf der Agenda
Pause für den «Marktkommentar»
Unsere wöchentliche Publikation geht in die Weihnachts- und Silvesterpause. Die nächste Ausgabe
erscheint am 9. Januar 2026.
Spektakuläres IPO
Die Aktien des chinesischen Chipherstellers MetaX sind zu ihrem Börsendebüt am Mittwoch um rund 700% nach oben geschnellt.
Gefragte Edelmetalle
Preisentwicklung von Gold, Silber und Platin, in USD und indexiert
Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office
Dank der hohen Nachfrage, des schwachen US-Dollars, der sinkenden Zinsen und des unsicheren Marktumfeldes ist der Goldpreis seit Jahresbeginn um über 60% gestiegen. Innerhalb der Edelmetalle zählt Gold aber zu den schwächeren Vertretern. So haben sich Platin und Silber um 107% respektive 124% verteuert. Ihre Preise wurden zusätzlich von der robusten Industrienachfrage getrieben. Anlegerinnen und Anleger, welche eines dieser Edelmetalle im Portfolio halten, dürfen sich also zu Weihnachten über einen satten Gewinn freuen. Wer indes seine Liebsten mit Schmuck unter dem Christbaum über raschen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen als in früheren Jahren.