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03.03.2022

Raiffeisen mit ausgezeichnetem Jahresabschluss

  • Die Raiffeisen Gruppe erzielte 2021 einen Gewinn von 1,07 Milliarden Franken (+24,2 %)
  • Anstieg Hypothekarforderungen um 3,2 Prozent – angestrebtes Wachstum auf Marktniveau 
  • Kundeneinlagen mit Zunahme von 5,9 Prozent erstmals über 200 Milliarden Franken, Depotvolumen haben um 8,0 Milliarden Franken zugelegt
  • Starkes Wachstum im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 18,8 Prozent
  • Hohe Zunahme Geschäftserfolg um 300,8 Millionen Franken auf 1,3 Milliarden Franken
  • Cost-Income-Ratio hat sich von 59,4 auf 56,0 Prozent verbessert
  • Strategische Ziele 2021 erreicht – digitale Lösungen ausgebaut, Vorsorge- und Anlagegeschäft gestärkt und Ökosystem Wohnen erweitert 
  • Mit TLAC-Quote von 23,4 Prozent sehr gute Kapitalausstattung

 

St.Gallen, 3. März 2022. Die Raiffeisen Gruppe hat 2021 mit einem Gruppengewinn von 1,07 Milliarden Franken ein hervorragendes Resultat erwirtschaftet. Der Gewinn übersteigt das Vorjahresergebnis um 24,2 Prozent. Dazu beigetragen haben deutlich höhere Erträge in allen Geschäftsbereichen.

Heinz Huber, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz, zum Ergebnis: «Raiffeisen hat ein ausgezeichnetes Ergebnis erwirtschaftet. Die Steigerung in allen Ertragspositionen zeigt, dass die Gruppe in ihrer operativen Leistung stark zugelegt hat. Die für 2021 gesetzten strategischen Ziele haben wir erreicht. Wir haben die digitalen Services für Kundinnen und Kunden ausgebaut und das Geschäftsmodell durch den Erfolg im Vorsorge- und Anlagegeschäft weiter diversifiziert. Raiffeisen geniesst in allen Regionen der Schweiz ein hohes Kundenvertrauen und baut ihre starke Position im Kundengeschäft dank der erfolgreichen Arbeit der ganzen Gruppe weiter aus.»

Die Gruppe konnte 2021 rund 53'000 neue Kundinnen und Kunden und 28‘000 neue Genossenschafterinnen und Genossenschafter dazugewinnen. Der Nettoneugeldzufluss belief sich auf 14,5 Milliarden Franken.

 

Erfolgreiches Kerngeschäft

Das Bilanzgeschäft der Gruppe hat sich erfreulich entwickelt. Die Hypothekarforderungen sind um 3,2 Prozent auf 196,4 Milliarden Franken angestiegen, womit sich das angestrebte Wachstum auf Marktniveau fortsetzt. Basierend auf einer unveränderten Kreditpolitik bleibt die Qualität des Hypothekarportfolios hoch. Mit einem stabilen Marktanteil von 17,6 Prozent hält Raiffeisen ihre starke Marktposition im Kerngeschäft. Die Kundeneinlagen sind um 11,3 Milliarden Franken auf 201,7 Milliarden Franken deutlich angestiegen (+5,9 %). Der Marktanteil steigt damit auf 14,0 Prozent (Vorjahr 13,8 Prozent). Als Folge des hohen Wachstums bei den Kundeneinlagen konnte die Gruppe den Refinanzierungsgrad auf 97,8 Prozent weiter verbessern. Damit sind die Kundenausleihungen fast vollständig durch Kundeneinlagen gedeckt. Die Depotvolumen haben mit einem Plus von 21,7 Prozent sehr stark zugelegt. 2021 wurden insgesamt 68'000 Depots eröffnet, das sind 268 Depots pro Arbeitstag. Die hohe Zunahme der Depotvolumen – auch begünstigt durch das positive Börsenumfeld – und der markante Anstieg der Kundeneinlagen führten zu einem erfreulich hohen Anstieg der Kundenvermögen um 19,3 Milliarden Franken auf 247,1 Milliarden Franken (+8,5 %).

 

Deutliche Steigerung aller Ertragspositionen 

Der Geschäftsertrag wächst gegenüber dem Vorjahr um 323,2 Millionen Franken auf 3,4 Milliarden Franken (+10,6 %). Zur positiven Entwicklung beigetragen haben sämtliche Ertragspositionen. Mit einer Steigerung von 18,8 Prozent wächst das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erneut sehr erfreulich. Der Erfolg in diesem Segment hat um 85,0 Millionen Franken auf 536,1 Millionen Franken zugenommen. Insbesondere das Vorsorge- und Anlagegeschäft ist weiter auf Wachstumskurs. Die Anzahl und das Volumen der Vermögensverwaltungsmandate haben sich 2021 wie schon im Vorjahr mehr als verdoppelt, bei Fondssparplan- und Vorsorgedepots betrug das Volumenwachstum jeweils knapp 40 Prozent. Der Handelserfolg hat mit einer Steigerung von 29,9 Millionen Franken (+13,9 %) auf 244,6 Millionen Franken ebenfalls stark zugelegt. Mit der Stärkung des Vorsorge- und Anlagegeschäfts hat Raiffeisen ihre Ertragsbasis verbreitert. Der Anteil des indifferenten Geschäfts am gesamten Geschäftsertrag hat sich seit 2010 von 15 Prozent auf 23 Prozent erhöht.

Das Zinsengeschäft bleibt mit einem Anteil von über 70 Prozent der Hauptertragspfeiler von Raiffeisen. Trotz anhaltend hohem Margendruck verzeichnet Raiffeisen beim Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft eine erfreuliche Zunahme von 116,9 Millionen auf 2,4 Milliarden Franken (+5,1 %), was auf das Volumenwachstum, tiefere Wertberichtigungen und ein umsichtiges Bilanzmanagement zurückzuführen ist. Die hohe Steigerung aller Ertragspositionen bei einem gleichzeitig tieferen Kostenanstieg führt zu einer deutlichen Verbesserung der Cost-Income-Ratio von 59,4 auf 56,0 Prozent. Der Geschäftserfolg hat um 300,8 Millionen Franken zugelegt und liegt bei knapp 1,3 Milliarden Franken (+31,1 %).

 

Sicher, stabil und kapitalstark 

Rund 94 Prozent des Jahresgewinns werden als Gewinnreserve thesauriert und verbleiben somit innerhalb der Genossenschaft. Die Eigenmittel und verlustabsorbierenden Mittel sind im Zuge dessen auf 21,3 Milliarden Franken angestiegen. Die heutigen und zukünftigen Anforderungen an die risikogewichtete Total Loss Absorbing Capacity (TLAC) Quote für systemrelevante Banken übertrifft Raiffeisen mit einem Wert von 23,4 Prozent schon heute deutlich. Auch die heutigen und zukünftigen Anforderungen an die ungewichtete TLAC Leverage Ratio erfüllen wir bereits sehr gut.

Die Liquiditätssituation der Gruppe ist äusserst stabil. Die kurzfristige Liquiditätsquote liegt mit 188,8 Prozent deutlich über dem regulatorischen Minimum von 100 Prozent und ist 2021 dank des starken Kundengeld-Wachstums weiter angestiegen. Die langfristige Refinanzierungsquote (Net Stable Funding Ratio) liegt mit 144,9 Prozent auf konstant hohem Niveau und unterstreicht die stabile und nachhaltige Refinanzierung unserer Ausleihungen.

 

Investitionen in das Kundenerlebnis

Die für 2021 gesetzten Ziele hat die Gruppe erreicht und ist auf dem Weg von einer Produkt- zu einer Lösungsanbieterin deutlich vorangekommen. Das digitale Angebot konnte unter anderem mit einer digitalen Säule 3a und der Multibankingplattform «KMU eServices» für Firmenkunden erweitert werden. Das Vorsorge- und Anlagegeschäft ist weiter auf Wachstumskurs und leistet einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung der Erträge. Das Ökosystem Wohnen hat Raiffeisen mit der digitalen Wohneigentumsplattform «Liiva» und dem Modernisierungsplaner in der Beratung ausgebaut. Die Gruppe hat in verantwortungsbewusstes Banking investiert. Seit Mitte 2021 sind in der gesamten Raiffeisen Anlage- und Vorsorgeproduktpalette systematisch bis auf wenige Ausnahmen Nachhaltigkeitsaspekte integriert. Ausserdem hat Raiffeisen die Transparenz in der Goldbeschaffung gestärkt und als erste Schweizer Retailbank einen Exchange Traded Fund auf Gold lanciert, der Sozial- und Umweltfaktoren berücksichtigt und die Rückverfolgung der Herkunft des Goldes ermöglicht.

Im laufenden Jahr liegt der strategische Fokus auf Investitionen in die Digitalisierung, der weiteren Stärkung des Vorsorge- und Anlagegeschäfts und der Verankerung und Differenzierung als verantwortungsvolle Genossenschaft. Raiffeisen gilt heute aufgrund des dichtesten Geschäftsstellennetzes der Schweiz als die Bank mit der grössten Kundenähe. In den kommenden Jahren will die Genossenschaftsbank ihr Geschäftsmodell digitalisieren und vermehrt in mobile Services investieren. Die Präsenz vor Ort soll jedoch beibehalten und der Fokus vermehrt auf Beratung gelegt werden. Anfang 2022 hat die Bankengruppe eine Klimastrategie verabschiedet und wird diese mit dem Ziel Netto-Null bis 2050 umsetzen. Dazu fokussiert Raiffeisen auf die Reduktion der eigenen CO2-Emissionen, auf klimaverträgliche Produkte und Dienstleistungen und die Sensibilisierung ihrer Kundinnen und Kunden. Im Vorsorge- und Anlagegeschäft wird per Ende 2022 ein einheitlicher Nachhaltigkeitsansatz für die Vergleichbarkeit aller Produkte sorgen. Die Förderung von Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil des Ökosystem Wohnen und wird mit der Einführung der weitsichtigen Wohneigentumsberatung ausgebaut. Mit einer langfristigen Nutzungs- und Erneuerungsplanung werden Eigenheimbesitzerinnen und Besitzer auf Investitionen in die Modernisierung ihrer Immobilien vorbereitet. Damit leistet Raiffeisen einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Transformation des Schweizer Gebäudeparks.

 

Ausblick

Das Marktumfeld bleibt herausfordernd. Zwar hat sich die Lage rund um die Corona-Pandemie merklich entspannt, aber der Krieg in der Ukraine und weitere geopolitische Spannungen sorgen für Unsicherheit. Raiffeisen erwartet für das laufende Jahr einen soliden Geschäftsgang. Generell sind die volkswirtschaftlichen Perspektiven für eine weitere Erholung 2022 intakt. Raiffeisen geht von einem BIP-Wachstum in der Schweiz von etwa 2,5 Prozent aus. Anders als in vielen Industrienationen bleibt die Inflation hierzulande moderat, nicht zuletzt dank des anhaltend starken Frankens. Die Finanzierungskonditionen werden aufgrund der steigenden Kapitalmarktzinsen zwar leicht teurer, bleiben aber attraktiv. Insbesondere im Eigenheimsegment führt dies in Kombination mit dem knappen Angebot voraussichtlich zu weiter steigenden Preisen. Jedoch schwächt sich die Preisdynamik ab, da die Eigenkapital- und Tragbarkeitsanforderungen den Käuferkreis immer stärker einschränken.