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Wer «macht» eigentlich die Hypothekarzinsen?

Die Schweizerische Nationalbank bestimmt mit ihrer Geldpolitik die Zinsentwicklung von Hypotheken massgeblich mit. Was aber oft vergessen geht: der Hypothekarnehmer selbst kann die Höhe seiner Zinskosten beeinflussen.

Viele Faktoren entscheiden über die Höhe der Zinsen

Beim Zustandekommen der Hypothekarzinsen spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise der Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB) oder die Konditionen auf dem Kapitalmarkt. Die Finanzinstitute können also ihre Hypothekarzinsen nur teilweise eigenständig festlegen. Denn sie müssen für die Vergabe einer Hypothek oft erst selbst Geld auf dem Kapitalmarkt mit sich stets ändernden Konditionen beschaffen. Ist genügend Geld im Umlauf, um den Bedarf zu decken, sind die Zinsen niedrig.

Wird hingegen wenig Geld auf dem Markt gehandelt oder diesem Geld entzogen, entstehen höhere Kosten für die Finanzinstitute, die an den Kreditnehmer weitergegeben werden. Die Empfehlungen für Kundenzinssätze, die Raiffeisen Schweiz gegenüber den Raiffeisenbanken macht, richten sich bei den Festhypotheken nach den tagesaktuellen Refinanzierungssätzen auf den Kapitalmärkten. Die Schweizerische Nationalbank entscheidet letztlich, ob und wie viel neues Geld auf den Markt kommt oder ihm entzogen wird. Damit steuert sie zwar die kurzfristigen Zinsen, die langfristigen aber macht der Kapitalmarkt.

 

Eigenheimbesitzer bestimmen mit

Was aber oft vergessen geht: der Zins und die effektiven Kosten für die Hypothekennehmer sind noch von einer Reihe anderer Faktoren abhängig, wie der Höhe und Laufzeit des Darlehens, der hinterlegten Sicherheiten, der Belehnungshöhe und der Bonität des Kreditnehmers. Die Hypothekennehmer können dabei ihre Zinskosten senken, indem sie ihr Eigenkapital erhöhen, die Laufzeit der Hypothek kürzen oder (was in den letzten 20 Jahren rückblickend der Fall war) eine Geldmarkthypothek abschliessen.

Ein weiterer entscheidender Faktor für die Festlegung des Zinses ist die Immobilie selbst. Deshalb ist die Bewertung der Liegenschaft für die Vergabe von Hypotheken so wichtig. Denn für die Banken als Kreditgeber bildet das Objekt die Sicherheit, bei Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers keine Verluste erleiden zu müssen. Neben Zustand und Qualität einer Liegenschaft kann zudem die Lage der Immobilie den Zinssatz spürbar beeinflussen. In Regionen mit einem robusten, florierenden Immobilienmarkt haben die Finanzinstitute ein kleineres Risiko, weil hier Preisrückgänge bei Liegenschaften viel unwahrscheinlicher sind.

 

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