Der Devisenmarkt ist der Markt für den Handel mit ausländischen Währungen. Mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von rund fünf Billionen US-Dollar ist er der weltweit grösste Finanzmarkt mit der höchsten Liquidität. Erfahren Sie, wie gehandelt wird und welches die wichtigsten Marktteilnehmer für die Schweiz sind.
Der Devisenmarkt ist der weltweit grösste Finanzmarkt
Anders als bei Aktien oder Obligationen findet der Handel nicht zentral an einer Börse, sondern direkt zwischen den Parteien – zumeist über spezielle technische Händlernetze – statt. Die wichtigsten Marktteilnehmer sind Banken. Daneben sind aber auch grosse Konzerne, Broker und die Zentralbanken direkt am Markt aktiv und tauschen je nach Angebot und Nachfrage die Devisen zu vereinbarten Preisen.
Weltweit ist der US-Dollar die mit grossem Abstand wichtigste Handelswährung, gefolgt vom Euro. Das am häufigsten gehandelte Währungspaar ist Euro/Dollar. Gehandelt wird rund um die Welt während 24 Stunden, üblicherweise aber nur an Werktagen.
Rund 5'000 Milliarden
US-Dollar beträgt der durchschnittliche Tagesumsatz am globalen Devisenmarkt.
Rund 20 Prozent
der exportorientierten Schweizer KMU sichern Wechselkurse regelmässig über Termingeschäfte ab.
Der Euro ist die wichtigste Fremdwährung für Schweizer KMU
Die für Schweizer KMU wichtigste Fremdwährung ist der Euro. Er figuriert sowohl auf der Export- wie auch auf der Importseite mit deutlichem Abstand an der Spitze gefolgt vom US-Dollar. An dritter Stelle liegt Grossbritannien mit dem britischen Pfund gefolgt von China. Da der chinesische Renminbi nur beschränkt handelbar ist (nicht frei konvertierbar) werden etliche Geschäfte mit China in US-Dollar oder Euro abgerechnet. Die Bedeutung des Renminbi als Fremdwährung für Schweizer Unternehmen ist deshalb geringer als diejenige des Landes China.
Besonders wichtig ist der Euro für nachfolgende Branchen*:
- Kunststoff und Glas (25 Prozent)
- Maschinenbau (24 Prozent)
- Metall (22 Prozent)
- Pharma (21 Prozent)
- Chemie (21 Prozent)
*Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung EVZ, Aussenhandelsstatistik 2018 (provisorische Daten); In Klammern: prozentualer Anteil der Branchenproduktion, der auf den Euro entfällt.
Die Eurozone als wichtigster Handelspartner der Schweiz
Die in der Grafik dargestellten prozentualen Werte zeigen die Bedeutung eines Landes bzw. Währungsraumes für die Schweiz gemessen am gesamten Handelsvolumen. Berücksichtigt ist sowohl der Waren- wie auch der Dienstleistungshandel.
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung EVZ, Aussenhandelsstatistik 2018 (provisorische Daten), SNB, Raiffeisen Economic Research
Devisenspezialisten ermöglichen den Zugang zum Devisenmarkt
KMU haben gewöhnlich keinen direkten Zugang zum Devisenmarkt, um Devisen zu handeln. Sie nehmen dafür meistens die Dienste ihrer Bank in Anspruch. Diese führt die Aufträge dann entsprechend den Weisungen der Kunden aus und verbucht das Geschäft anschliessend im Kundenkonto.
355 Mia. Franken
beträgt das jährliche Exportvolumen der Schweiz.
303 Mia. Franken
beträgt das Importvolumen. Waren sind für 202 Milliarden
Bei Raiffeisen haben KMU via E-Banking einen direkten Kanal zum Devisenmarkt oder – ab einem jährlichen Handelsvolumen von umgerechnet rund zwei bis drei Millionen Franken – mit dem Direct Access Service (DAC) direkten Zugang zu den Devisenmarktspezialisten.
Quellen: IWF, BIZ, Statista, Lexas, Berner Fachhochschule
Autoren: Martin Neff, Domagoj Arapovic