Jahresabschluss – der Kern der Unternehmensanalyse

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Aus welchen Teilen besteht ein Jahresabschluss? Welche Anhänge muss ein KMU mitliefern? Ist eine Geldflussrechnung auch für kleinere Unternehmen sinnvoll? Und wie kann ich den Jahresabschluss für externe Stakeholder optimieren? Hier erhalten Sie einen ersten Einblick sowie Tipps, worauf Sie bei der Erstellung des Jahresabschlusses achten sollten.

 

Was genau ist ein Jahresabschluss?

Der Jahresabschluss ist ein wichtiges Dokument für jedes Unternehmen. Er gibt Auskunft über die wirtschaftliche Lage Ihres Unternehmens und ist für Investoren, Kreditgebende, Geschäftspartnerinnen und andere Interessierte von Bedeutung. Er setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Bilanz
  • Erfolgsrechnung
  • Anhang
  • Geldflussrechnung (Diese ist je nach Grösse des Unternehmens optional.)

Wissen, was gilt – das Video

Wie Sie einen Jahresabschluss richtig lesen und wie Sie die einzelnen Bestandteile optimieren, erklärt Rodolfo Intaglietta, Unternehmer und Berater im Raiffeisen Unternehmerzentrum, in diesem Video.

Take-away: Mit dem Jahresabschluss inklusive der Geldflussrechnung sehen KMU, wo sie Geld verdienen und wo sie Geld verlieren. Gleichzeitig sind diese Analysen für externe Stakeholder von Belang. Es lohnt sich deshalb, den Jahresabschluss auf Optimierungsbedarf zu prüfen.

 

Jahresabschluss erstellen: Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang

Die drei Bestandteile des Jahresabschlusses, die jedes Unternehmen liefern muss, sind die Bilanz, die Erfolgsrechnung und der Anhang.

Die Bilanz besteht aus Aktiven und Passiven. In den Aktiven listen Sie das Umlauf- und das Anlagevermögen Ihres Unternehmens auf, zum Beispiel Geld in der Kasse, Bankguthaben, Debitoren, Warenvorräte und Sachanlagen. In den Passiven stehen die Schulden, etwa Kreditoren und Darlehen, sowie Rückstellungen. Zudem weisen Sie das Eigenkapital aus, also das, was Ende Jahr in Ihrem Portemonnaie bleibt.

Die Erfolgsrechnung stellt die Erträge (die erzielten Umsätze) den Aufwänden (den verursachten Kosten) gegenüber. Aus der Differenz von Ertrag und Aufwand ergibt sich der Gewinn oder der Verlust. Diesen Gewinn respektive Verlust tragen Sie in der Bilanz unter dem Eigenkapital ein.

Unterschied zwischen Erfolgsrechnung und Bilanz

Der Anhang enthält zusätzliche Informationen zu Bilanz und Erfolgsrechnung. Hier können Sie beispielsweise zeigen, wie viele Schulden Ihr Unternehmen gegenüber der Pensionskasse hat oder wie viele Leasingverbindlichkeiten Sie per Stichtag haben.

In der aufklappbaren Liste erfahren Sie, worauf Sie bei den einzelnen Bestandteilen inklusive Geldflussrechnung achten sollten.

 

«Wir vom Raiffeisen Unternehmerzentrum empfehlen, zusätzlich zum Jahresabschluss immer auch eine Geldflussrechnung zu erstellen.»

Rodolfo Intaglietta, Unternehmer und Berater im Raiffeisen Unternehmerzentrum

 

Die Geldflussrechnung – das wichtigste Element

Die Geldflussrechnung ist erst ab einer gewissen Grösse von Bilanzsumme, Umsatz oder Personal erforderlich. Doch es lohnt sich auch für kleinere Unternehmen, eine Geldflussrechnung zu erstellen. Denn sie erlaubt es Ihnen, Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen, sodass Sie rasch Gegensteuer geben können.

In der Geldflussrechnung zeigt sich, wie viel Geld wirklich auf Ihr Konto gekommen und wie viel davon abgeflossen ist, unabhängig vom Gewinn oder Verlust aus der Erfolgsrechnung. Sie besteht aus drei Teilen:

  • Geldfluss aus der Geschäftstätigkeit: Die Basis für diesen Teil bildet die Erfolgsrechnung. Berechnet werden kann diese Zahl direkt oder indirekt. Bei der direkten Methode stellen Sie die geldwirksamen Erträge den geldwirksamen Aufwänden gegenüber. Bei der indirekten Methode gehen Sie vom Jahresergebnis aus und korrigieren es um alle geldunwirksamen Vorfälle.
  • Geldfluss aus der Investitionstätigkeit: Dieser Teil umfasst die Einnahmen und Ausgaben aus dem Erwerb und der Veräusserung von Verwaltungsvermögen.
  • Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit: Dieser Teil umfasst die Einnahmen und Ausgaben aus der Veränderung der Finanzanlagen und Finanzverbindlichkeiten.

Externe Stakeholder nutzen Jahresabschlüsse, um sich ein Bild von der wirtschaftlichen Lage Ihres Unternehmens zu machen. Darauf basierend bewerten sie beispielsweise die Investitionsattraktivität und die Kreditwürdigkeit. Um als Unternehmen noch attraktiver zu wirken, lohnt es sich deshalb, die einzelnen Bestandteile des Jahresabschlusses auf Optimierungsbedarf zu prüfen. Wie Sie das machen, erfahren Sie in der aufklappbaren Liste.

 

«Vergessen Sie nicht: Profit is an opinion, cash is a fact.»

Rodolfo Intaglietta, Unternehmer und Berater im Raiffeisen Unternehmerzentrum