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Vorsorgeguide: Sicher ins Familienglück: Wie kluge Vorsorge die Zukunft schützt

Kinder verändern nicht nur das Leben, sondern auch die Finanzen. Wer frühzeitig an die eigene Vorsorge denkt, verhindert finanzielle Lücken und schafft Spielraum für den Vermögensaufbau. Der aktuelle Vorsorgeguide zeigt, welche Massnahmen in den einzelnen Familienphasen sinnvoll sind – von der Geburt des ersten Kindes bis zum Älterwerden der Kinder.

22.10.2025

Im Video erklärt unser Vorsorgeexperte Tashi Gumbatshang, mit welchen Kosten Familien rechnen müssen und wie sich ein Teilzeitarbeitsmodell auswirkt – clevere Tipps inklusive.

Phase #1

Vor der Familiengründung: Finanzielle Vorbereitung

Nutzen Sie die Säule 3a maximal aus: Vor der Familiengründung ist der finanzielle Spielraum in der Regel grösser als mit Familie. Zahlen Sie in dieser Phase möglichst das Maximum in die Säule 3a ein. Da Ihr 3a-Vermögen voraussichtlich bis zur Pensionierung gebunden bleibt, investieren Sie diese Gelder gemäss Ihrem persönlichen Risikoprofil an. So profitieren Sie von den langfristig höheren Renditen an den Finanzmärkten.

Bestimmen Sie Ihr Familienmodell: Wie ein Paar die Familien- und Erwerbsarbeit untereinander aufteilt, beeinflusst nicht nur das monatlich verfügbare Einkommen, sondern auch die Vorsorge. Der aktuelle Vorsorgeguide zeigt mit zwei Rechenbeispielen, wie sich unterschiedliche Arbeitspensen der Eltern – 80/70 oder 100/50 Prozent – finanziell auswirken. Spielen Sie verschiedene Szenarien durch und entscheiden Sie, welches Modell für Ihre Familie das Beste ist.

Erstellen Sie ein Familienbudget: Weniger Einkommen, mehr Ausgaben – so schön eine Familie ist, sie ist auch teuer. Mit einem Familienbudget behalten Sie den Überblick. Decken die Einnahmen sämtliche Ausgaben? Falls nicht: Wo können Sie sparen, oder lassen sich die Einnahmen erhöhen?

 

Phase #2

Das erste Kind ist da: Finanzen im Auge behalten

Bleiben Sie berufstätig: Wer nach der Babypause den Job aufgibt, um sich ganz der Familie zu widmen, ist nicht mehr in der beruflichen Vorsorge versichert. Auch Einzahlungen in die Säule 3a sind nicht mehr möglich, da sie ein AHV-pflichtiges Einkommen voraussetzen. Bleiben Sie deshalb auch mit Familie berufstätig, einfach mit einem Teilzeitpensum. Wichtig ist, dass Sie die Eintrittsschwelle (2025: 22’680 Franken) in die Pensionskasse erreichen. So bleiben Sie nahtlos versichert und sind auch besser für die Unwägbarkeiten des Lebens wie Invalidität, Tod und Scheidung/Trennung, gewappnet. Worauf Sie bei der Reduktion des Arbeitspensums ausserdem achten sollten, erfahren Sie im aktuellen Vorsorgeguide. 

Die versteckten Kosten: weniger Altersleistungen aus der Pensionskasse

Pensionskassenguthaben im Alter von 65 Jahren

Pensionskassenguthaben im Alter von 65 Jahren

Auswirkungen von Teilzeitpensen auf das kalkulierte Pensionskassenguthaben. BVG-Obligatorium, Alter (beide 34 Jahre alt, Pension mit 65), Bruttolohn Frau (100%): 85’000 Franken, Bruttolohn Mann (100%): 95’000 Franken, durchschnittliche jährliche Verzinsung: 2%.

Quelle: Raiffeisen Schweiz Kompetenzzentrum Vermögens- und Vorsorgeberatung

Legen Sie Geld für Ihre Kinder an: Starten Sie gleich nach der Geburt Ihres Kindes, Geld für dessen Zukunft auf die Seite zu legen. Bis es Geld für Ausbildung, Studium oder einen Auslandaufenthalt braucht, dauert es viele Jahre. Nutzen Sie den langen Anlagehorizont und legen Sie Geldgeschenke von Grosseltern und Paten sowie eigene Beiträge für Ihr Kind an – zum Beispiel mit einem Fonds-Sparplan und monatlichem Dauerauftrag. 

Tashi Gumbatshang
«Viele Eltern merken erst bei der Pensionierung, dass eine Familie zu Lücken in der Vorsorge führen kann. Das betrifft sowohl die 1. als auch die 2. Säule – mit weitreichenden finanziellen Auswirkungen.»

Tashi Gumbatshang

Leiter Kompetenzzentrum Vermögens- und Vorsorgeberatung Raiffeisen Schweiz

Phase #3

Die Kinder werden grösser: Vorsorgelücken schliessen

Erhöhen Sie Ihre Arbeitspensen: Sobald die Kinder in die Schule gehen und selbständiger werden, sollten Sie Ihre Arbeitspensen sukzessive erhöhen. Mehr Lohn wirkt sich nicht nur positiv auf Ihr Familienbudget aus, sondern verbessert gleichzeitig Ihre Vorsorge. 

Tätigen Sie Nachzahlungen in die Säule 3a: Mehr Lohn und weniger Abzüge für Kinderbetreuung erhöhen in dieser Familienphase in der Regel die Steuerlast. Damit ist dies ein optimaler Zeitpunkt für Nachzahlungen in die Säule 3a – denn je höher der Grenzsteuersatz, desto mehr Steuerfranken lassen sich durch Einzahlungen in die private Vorsorge sparen. So können Sie als Familie in Jahren mit knappen finanziellen Mitteln weniger einzahlen oder ganz aussetzen und dann nachzahlen, wenn sich die finanzielle Situation verbessert hat.

Verbessern Sie Ihre Pensionskassenleistungen: Durch eine Erhöhung des Pensums steigt der versicherte Lohn in der Pensionskasse – es entsteht Einkaufspotenzial. Falls Sie über den Säule-3a-Maximalbetrag hinausgehende Mittel fürs Alter auf die Seite legen können, sollten Sie Pensionskasseneinkäufe in Erwägung ziehen.

 

Tipp

Viele Eltern teilen sich Erwerbs- und Familienarbeit ungleich. Oft reduziert ein Elternteil – häufig die Mutter – das Arbeitspensum, um die Kinder zu betreuen und den Haushalt zu führen. Diese unbezahlte Care-Arbeit schmälert die Pensionskassenleistungen jener Person, die beruflich stärker zurücksteckt. Paare sollten deshalb für einen finanziellen Ausgleich sorgen. Der besserverdienende Elternteil kann beispielweise freiwillig Einzahlungen in die Pensionskasse oder in die Säule 3a des anderen finanzieren oder diesem monatlich eine Entschädigung für die Betreuungsarbeit bezahlen.

Publikation «Vorsorgeguide»

Vorsorgeguide «Sicher ins Familienglück: Wie kluge Vorsorge die Zukunft schützt»

Zusammenfassung

Familienglück absichern: Vorsorge von Anfang an einplanen

Familie braucht Planung – nicht zuletzt finanzieller Art. Ob vor der Familiengründung, beim ersten Kind oder wenn die Kinder älter werden: Jede Phase bietet Chancen, die Finanzen zu stärken und kluge Vorsorgeentscheidungen zu treffen. Was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie detailliert in unserem Vorsorgeguide.

 

Die 5 wichtigsten Tipps

  1. Zahlen Sie vor der Familiengründung so viel wie möglich in die Säule 3a ein und legen Sie das Geld in Vorsorgefonds an.
  2. Klären Sie früh, welches Familien- und Arbeitsmodell zu Ihnen passt – und welche finanziellen Folgen es hat.
  3. Bleiben Sie auch mit Kind berufstätig und achten Sie darauf, dass Sie bei Teilzeitarbeit die Eintrittsschwelle in die Pensionskasse erreichen.
  4. Sparen Sie von Anfang an Geld für Ihre Kinder und legen Sie das Geld an, zum Beispiel mit einem Fonds-Sparplan und monatlichem Dauerauftrag.
  5. Erhöhen Sie Ihre Arbeitspensen, sobald es die Familiensituation erlaubt, und nutzen Sie Säule-3a-Nachzahlungen und Einkäufe in die Pensionskasse.

Gehen Sie Ihre Vorsorge frühzeitig an – für Sie und Ihre Familie.