Die fünf grössten Vorsorgemythen – aufgedeckt

Zum Thema finanzielle Vorsorge geistern viele Gerüchte herum. Oft handelt es sich um ungeprüftes Stammtischwissen und Aussagen, die man irgendwo aufgeschnappt hat. Höchste Zeit, ein paar Vorurteile mit harten Fakten zu entkräften!

Entdecken Sie hier fünf aufgedeckte Vorsorgemythen:

 

 Für die meisten Leute reichen AHV und Pensionskasse vollauf.

Falsch: Bei den meisten Rentnerinnen und Rentnern betragen die kombinierten Leistungen aus AHV und Pensionskasse lediglich 60 bis 70 Prozent des letzten Lohnes. Man spricht von der sogenannten Vorsorgelücke. Wer sich im Alter nicht massiv einschränken möchte, sollte deshalb unbedingt auch privat vorsorgen, z.B. mit einem steuerbegünstigten Vorsorgekonto oder einem Vorsorgefonds.

 Vorsorgen lohnt sich erst, wenn man etwas älter ist und einen höheren Lohn hat.

Im Gegenteil: Die Zeit ist der einzige Vorsorgefaktor, den Sie später nicht mehr korrigieren können. Gerade bei Vorsorgefonds ist dies essenziell. Fangen Sie sehr früh mit dem Sparen an, erreichen Sie mit kleineren Einzahlungen und Anlagen mit geringerem Risiko umso mehr Ertrag. Sie erzielen so gleich viel oder mehr Vermögen, als wenn Sie später mit der Vorsorge beginnen, massiv mehr einzahlen und riskantere Anlagen wählen.

 Ich bekomme das Vorsorgegeld später ja doch nicht.

Doch! Ihre Einzahlungen in die Säule 3a gehören nur Ihnen. Sie werden nicht an heutige Rentnerinnen und Rentner ausbezahlt, wie es bei den AHV-Beiträgen der Fall ist. Ihr 3.-Säule-Guthaben befindet sich auf Ihrem persönlichen Konto bzw. Depot und wartet nur darauf, von Ihnen im Rentenalter bezogen zu werden.

 Vorsorgefonds spekulieren an der Börse – und das ist sowieso reines Glücksspiel.

Auch wenn es einige bezweifeln: Mit Ihrem Geld wird nicht wild herumspekuliert. Die meisten Aktien in Ihrem Fonds bleiben jahrelang dieselben. Zudem vermehrt sich Ihr Geld beim heutigen Zinsniveau kaum. Im Gegenteil: Es wird durch die Inflation eher weniger wert. Sie haben also die Wahl zwischen einer garantierten Sparsumme und einer Chance auf einen stattlichen Mehrbetrag, wenn Sie in Vorsorgefonds investieren und sich diese positiv entwickeln. 

 Ich spare lieber ausserhalb der Vorsorge, das ist viel flexibler.

Nicht ganz: Viele schreckt die Vorstellung ab, jahrzehntelang nicht an ihren Sparbetrag heranzukommen. Bloss: Wird das Geld dann doch nicht angetastet, verzichtet man jedes Jahr auf den Steuerabzug, den man für Einzahlungen in die 3. Säule geltend machen könnte. Auf ein Erwerbsleben hochgerechnet macht diese Steuerersparnis je nach Kanton und Einkommen über CHF 100'000.– aus. Geld, das sie sonst auf Nimmerwiedersehen ans Steueramt überweisen müssen.

 

Ausserdem: So unflexibel ist eine Säule-3a-Lösung gar nicht. Wenn Sie sich selbständig machen, ein Haus kaufen oder auswandern möchten, können Sie Ihre 3.-Säule-Guthaben vorbeziehen.