

«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte
Der Zinsgipfel ist erreicht. Damit ist der Zeitpunkt günstig, um qualitativ hochwertige Obligationen zu kaufen. Bei Aktien bleiben wir – mit Ausnahme des Schweizer Aktienmarktes – vorsichtig positioniert.
Schwacher Oktober
In der letzten Ausgabe des Anlageguides haben wir vor einem stürmischen Herbst und einem Anstieg der Volatilität gewarnt. Der Oktober erwies sich in der Tat als schwacher Börsenmonat. Die Eskalation im Nahen Osten hat die geopolitischen Risiken zusätzlich erhöht und für Verunsicherung gesorgt. Mit Ausnahme von Gold, welches im Monatsverlauf über 6% zulegen konnte, mussten sämtliche Anlageklassen zum Teil deutlich Federn lassen.
Konjunktureller Gegenwind
Die massiven Zinserhöhungen entfalten zunehmend ihre Wirkung. Die wirtschaftlichen Vorlaufindikatoren sind im Oktober weiter eingebrochen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Eurozone fiel von 47.2 auf 46.5 Punkte und notiert damit deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die europäische Wirtschaft befindet sich damit am Rande einer Rezession.
Ende der Leitzinserhöhungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen im Oktober unverändert gelassen. Obwohl die Inflation noch immer über dem Zielband der Währungshüter liegt, lassen der starke Konjunkturabschwung sowie die erneut gestiegenen Zinsaufschläge in den Peripheriestaaten wenig Spielraum für eine weitere Straffung der Geldpolitik. Auch die US-Notenbank Fed hat nicht weiter an der Zinsschraube gedreht. Der Zinsgipfel ist erreicht.
Anleihen kaufen
Der Zeitpunkt für Anleihenkäufe ist günstig, denn «nach den Zinserhöhungen ist vor den Zinssenkungen». Auch wenn wir mit solchen erst ab Sommer 2024 rechnen, dürften die Renditen von kurzlaufenden Obligationen kaum weiter steigen. Bei der Selektion sollte der Fokus aufgrund der Rezessionsrisiken auf eine hohe Schuldnerqualität gelegt werden.
Taktische Positionierung
Wir halten an unserer defensiven Positionierung fest und präferieren Anleihen sowie Gold gegenüber Aktien. Nach der starken Kurskorrektur haben wir allerdings die Quote bei Schweizer Aktien zulasten der Schweizer Immobilienfonds leicht erhöht. Bei den Fremdwährungsanleihen setzen wir zudem auf eine etwas längere Duration.
Publikation «Anlageguide»