Anlageklasse im Fokus: Aktien

Viele Unternehmen zahlen ihren Eignern eine Dividende. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, Gewinne auszuschütten. Auch Aktienrückkäufe erfreuen sich weltweit wachsender Beliebtheit.

 

Dividendenrendite schlägt Obligationenrendite

Das Geschäftsjahr 2023 ist zu Ende. Für die Unternehmen bedeutet das, Bilanz zu ziehen, aber auch zu entscheiden, wie mit den Gewinnen verfahren werden soll. Sie können diese thesaurieren und zur Bildung von Reserven oder für Investitionen (in Maschinen, Forschung usw.) nutzen. Für Zweiteres entscheiden sich vor allem wachstumsstarke Firmen. Oft führen Aktiengesellschaften indes einen Teil des Überschusskapitals an ihre Anteilseigner zurück – direkt über Dividenden oder indirekt in Form von Aktienrückkäufen.

Dividendenzahlungen werden von den Marktteilnehmern gemeinhin als Zeichen für ein solides Geschäftsmodell sowie stabile Gewinne gewertet. Sie erhöhen das Vertrauen der Anleger und animieren diese dazu, eine Aktie langfristig zu halten. Aus diesem Grund schütten viele Schweizer Unternehmen nicht nur regelmässig einen Teil ihrer erwirtschafteten Gewinne aus, sondern erhöhen diese Zahlungen stetig. Infolgedessen bietet der Swiss Market Index (SMI) im internationalen Vergleich seit Jahren eine attraktive Dividendenrendite.

Durchschnittliche Dividendenrendite der letzten 10 Jahre

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office

 

Aktienrückkäufe können die Kurse massgeblich beeinflussen

In den USA dagegen stehen traditionell Aktienrückkäufe hoch im Kurs. So hat 2023 über ein Drittel der dortigen Firmen mindestens 1% ihrer eigenen Wertpapiere erworben. Der Technologieriese Apple gilt gar als weltweit grösster Aktienrückkäufer der letzten zehn Jahre. Durch die Rückkäufe kommt es zu einer Verringerung der Anzahl Aktien und daraus resultierend zu einer Gewinnverdichtung, also einem höheren Gewinn pro Aktie. In der Folge steigen häufig die Kurse. 

So schlägt der S&P 500 Buyback Index, der die Unternehmen mit den höchsten Rückkaufquoten im S&P 500 umfasst, den breiten Markt seit 2000 klar. Aber auch ausserhalb der USA haben Aktienrückkäufe in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, etwa in Grossbritannien oder Japan. Hierzulande haben jüngst unter anderem der Versicherungsriese Zurich Insurance und die Grossbank UBS ein Rückkaufprogramm angekündigt.

Entwicklung des S&P 500 Buyback Index gegenüber dem S&P 500 Index, indexiert

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office