Firmenkredit – was Sie für einen positiven Entscheid brauchen

Drucken

Sie brauchen für Ihre nächste Investition einen Firmenkredit von der Bank und fragen sich, wie Sie den Entscheid positiv beeinflussen können. Detaillierte Unterlagen zu Ihrem Unternehmen, Ihrer Finanzlage und Ihrem Projekt sowie eine gute Vorbereitung auf das Kreditgespräch sind zentral. Lesen Sie hier, was das alles beinhaltet.

 

Welche Informationen braucht die Bank für den Kreditentscheid?

Viele KMU setzen vor allem auf Eigenfinanzierung, weil sie den Aufwand für den Finanzierungsprozess scheuen und eine Ablehnung befürchten. Dabei kann Fremdkapital oft günstiger sein. Überzeugen Sie Ihre Bank mit aussagekräftigen Informationen zu folgenden Punkten:

  • Unternehmen und Höhe des gewünschten Kredits
  • Geschäftsmodell: Wie wird heute und in Zukunft Geld verdient?
  • Kreditrating für die Bewertung der Bonität Ihres Unternehmens
  • Sicherheiten, mit denen sich die Bank bei einem Zahlungsausfall schadlos halten könnte

Wissen, wie’s geht – das Video

Wie Sie sich auf das Bankgespräch vorbereiten und die Bank von Ihrer Kreditwürdigkeit überzeugen können, zeigt Rolf Brechbühl, Leiter des Raiffeisen Firmenkundenzentrums Mittelland / Wallis, im Video.

Take-away: Fremdfinanzierung kann günstiger sein als Eigenfinanzierung. Präsentieren Sie Ihr Geschäftsmodell in einem soliden Businessplan und bieten Sie Sicherheiten. So punkten Sie im Gespräch mit der Bank.

 

Das können Sie zu einem positiven Entscheid beitragen

Zuerst einmal geht es beim Gespräch über einen Firmenkredit um Zahlen und Fakten. Mit diesen Unterlagen überzeugen Sie Ihr Gegenüber:

  • Sorgfältiger Businessplan: Beschreiben Sie Ihre Geschäftsidee und Ihre Strategie und unterbreiten Sie eine detaillierte Finanzplanung (mehr zum Businessplan lesen Sie in unserem Artikel Der Businessplan – Ihr Weg zu Bankfinanzierung.
  • Gewinnerwartung und Kreditbedarf: Kennzahlen wie Eigenkapitalquote, Ertragsquote sowie eine realistische Liquiditätsplanung sind für einen positiven Entscheid wichtig. Wie gross ist Ihr Kreditbedarf für Ihr Vorhaben?
  • Massnahmen zur besseren Bonität: Was planen Sie, um die Bonität Ihres Unternehmens zu verbessern? Es geht um Themen wie Prozessoptimierung, gutes Debitoren- und Kreditorenmanagement.
  • Sicherheiten: Als Sicherheit für die Bank können etwa Immobilien oder Maschinen, aber auch Bürgschaften dienen. Eine Übersicht finden Sie in der Checkliste (PDF, 70.9KB).

«Neben dem Kreditrating haben Sicherheiten, die Ihr Unternehmen der Bank abgeben kann, einen Einfluss auf die Höhe des Kredits und die Zinsen.»

Rolf Brechbühl, Leiter Raiffeisen Firmenkundenzentrum Mittelland / Wallis

 

Neben den Zahlen und Fakten hat das persönliche Gespräch mit Ihrem Bankberater, Ihrer Beraterin einen grossen Stellenwert. Ihr Berater muss Vertrauen zu Ihnen fassen und Ihr Geschäftsmodell verstehen. Überlegen Sie sich im Vorfeld genau, was Ihre zentralen Aussagen sind. Sie müssen Auskunft geben können auf Fragen wie:

  • Wofür und per wann benötigen Sie den Kredit?
  • Wann und wie können Sie den Kredit zurückzahlen?
  • Was machen Sie besser als Ihre Mitbewerber? Warum werden die Kunden sich gerade für Ihr Angebot entscheiden?
  • Wer sind die Schlüsselpersonen im Unternehmen respektive im Projekt? Was bringen sie an Fachwissen mit?

 

Das Kreditrating – zentraler Punkt für die Kreditzusage der Bank

Im Kreditrating bewertet die Bank die Bonität Ihres Unternehmens. Sie will sichergehen, dass Sie die Kredite termingerecht zurückzahlen können. Dieses Rating zeigt die kurzfristige finanzielle Stabilität und wird in der Regel jedes Jahr neu erstellt.

Es lohnt sich, dem Kreditrating Aufmerksamkeit zu schenken. Denn davon hängen auch die Kreditkonditionen und Zinssätze ab. Mit diesen vier Vorkehrungen können Sie Ihr Rating verbessern:

  • Pünktliche Zahlungen: Eine saubere Zahlungshistorie ist entscheidend für die Kreditwürdigkeit. Achten Sie darauf, Ihre Rechnungen und Kreditverbindlichkeiten pünktlich zu begleichen.
  • Korrekte Buchführung und Finanzberichte: Stellen Sie sicher, dass Ihre Buchführung den schweizerischen Standards entspricht. Mit regelmässig aktualisierten Finanzberichten – Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Cashflow-Statement – zeigen Sie, dass Sie Ihre Finanzen im Griff haben.
  • Genügend Eigenkapital, tiefe Verschuldung: Ein höherer Eigenkapitalanteil macht Ihr Unternehmen finanziell stabiler. Das Eigenkapital erhöhen können Sie etwa, indem Sie Gewinne zurückbehalten oder neues Kapital einbringen. Achten Sie zudem auf ein angemessenes Verhältnis der Schulden zum Eigenkapital und zum Umsatz – das ist ein wichtiger Indikator für die Bank.
  • Regelmässige Kommunikation mit der Bank: Bleiben Sie in regelmässigem Kontakt mit Ihrer Bank. Sehen Sie finanzielle Schwierigkeiten voraus, suchen Sie rechtzeitig das Gespräch mit der Bankberaterin und zeigen Sie mögliche Lösungen auf.

«Bankangelegenheiten sind Personengeschäfte. Je besser sich die Parteien kennen und einander vertrauen, desto einfacher ist es für beide Seiten.»

Rolf Brechbühl, Leiter Raiffeisen Firmenkundenzentrum Mittelland / Wallis