Der Raiffeisen Konjunkturindikator KMU PMI dient als Gradmesser für die Geschäftslage von Schweizer KMU. Erfahren Sie monatlich, wie es um Schweizer KMU steht.
Erholung bleibt kurzfristig ausser Reichweite
Bei den Schweizer Industrie-KMU herrscht weiterhin Pessimismus. Die Lage in der europäischen Industrie hat sich zuletzt nochmals verschlechtert. Gleichzeitig macht den KMU auch der starke Franken wieder vermehrt zu schaffen. Eine baldige Erholung ist deshalb nach wie vor unwahrscheinlich.
Das zeigt die aktuelle Ausgabe des KMU PMI von Raiffeisen, der auf einer repräsentativen Umfrage bei Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten basiert.
Jetzt Teil des Konjunkturindikators werden und profitieren
Sind Sie in einem kleinen oder mittleren Unternehmen in der Schweizer Industrie tätig? Wir suchen weitere KMU, die monatlich eine kurze Umfrage (< 5 Min.) ausfüllen. Seien Sie jetzt Teil einer erfolgreichen Idee, denn der Konjunkturindikator ist ein wichtiger Gradmesser, um positive oder negative Impulse aus dem Markt frühzeitig zu erkennen.
So profitieren Sie von einer regelmässigen Teilnahme:
Sie verschaffen Ihrem Unternehmen und Ihrer Branche eine Stimme und helfen mit, die Öffentlichkeit auf Herausforderungen der KMU aufmerksam zu machen
Sie erhalten exklusiven Zugang zu den Ökonomen von Raiffeisen und somit Informationen zu Konjunkturentwicklungen aus erster Hand
Einmal jährlich werden Sie zu einem exklusiven KMU-PMI-Roundtable eingeladen.
Unter allen teilnehmenden Industrie-KMU verlosen wir ein Preisgeld von bis zu CHF 3'000.–.
Sie erhalten zudem alle Umfrageergebnisse und Analysen noch vor deren offizieller Publikation.
Der Raiffeisen-Ökonom Domagoj Arapovic erklärt, wie der Index zusammengestellt ist, was er aussagt und welchen Mehrwert der KMU PMI von Raiffeisen bietet.
Herr Arapovic, was genau ist ein PMI?
PMI steht für Purchasing Managers’ Index, zu Deutsch Einkaufsmanagerindex. Es handelt sich dabei um einen Konjunkturindikator, der auf einer monatlichen Unternehmensumfrage basiert. Der PMI zeigt, wie sich die Geschäftslage der befragten Unternehmen im Vergleich zum Vormonat entwickelt hat. Durch die Publikation am jeweils ersten Arbeitstag des Monats erfolgt die Veröffentlichung im Vergleich zu anderen Konjunkturindikatoren äusserst zeitnah. Die Methode ist weit verbreitet, aber einen PMI, der ausschliesslich auf KMU basiert, gab es in der Schweiz bisher nicht. Das ist das Besondere am Raiffeisen KMU PMI.
Und was genau misst der KMU PMI?
Domagoj Arapovic: Der KMU PMI misst die Stimmung bei den Schweizer KMU aus der Industrie. Mehr als 200 KMU bewerten monatlich ihre Geschäftslage und geben eine Einschätzung zu verschiedenen Aspekten der Geschäftsaktivität ab. Ihre Antworten aggregieren wir zu mehreren Komponenten, die anschliessend zum Gesamtindex zusammengeführt werden. Die Komponenten sind (Gewichte in Klammern): Auftragsbestand (30 %), Produktion (25 %), Beschäftigung (20 %), Lieferfristen (15 %) und Einkaufslager (10 %). Der Index zeigt, ob sich die Einschätzung der KMU gegenüber dem Vormonat verbessert (Index über 50) oder verschlechtert (Index unter 50) hat. Nach der Umfrage im September notiert der KMU PMI bei 47,2 Zählern, also im negativen Bereich.
Wozu braucht es einen Konjunkturindikator für Schweizer KMU?
D. A.: Kleine und mittlere Unternehmen sind bekanntlich das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Dennoch bestehen kaum aussagekräftige Daten zu ihrer Geschäftslage, denn die offiziellen Konjunkturdaten des Bundes, wie z.B. die BIP-Quartalsschätzungen oder die Exportstatistik nehmen keine Aufteilung nach Unternehmensgrösse vor. Zwischen KMU und Grossunternehmen können jedoch grosse Unterschiede bestehen. Das zeigte sich zum Beispiel nach dem Frankenschock, der kleinere und mittlere Betriebe härter traf als Grossunternehmen. Hier setzt nun Raiffeisen mit einem eigenen Konjunkturindikator für KMU an. Der Konjunkturindikator ist ein wichtiger Gradmesser, um positive oder negative Impulse aus dem Markt frühzeitig zu erkennen. So schaffen wir Transparenz im KMU-Bereich und tragen dazu bei, die Sensibilität der Öffentlichkeit für KMU-Anliegen weiter zu schärfen.
Und wie kann sichergestellt werden, dass die Umfrageergebnisse zuverlässig sind?
D. A.: Weil wir die KMU, die an der Umfrage mitmachen sorgfältig ausgewählt haben. Am wichtigsten war dabei ihre Branchenzugehörigkeit. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Die Pharmabranche ist für die Schweiz extrem wichtig. Sie trägt einen Viertel zur Wertschöpfung der Industrie bei. Trotzdem ist ihr Gewicht in unserem Konjunkturindikator gering, denn die Pharmabranche wird vor allem durch Roche und Novartis dominiert, während nur ein geringer Teil der Wertschöpfung auf KMU entfällt. So sind wir bei jeder Branche vorgegangen. Die rund 200 Unternehmen, die an unserer Umfrage teilnehmen, sie daher repräsentativ für alle KMU aus der Schweizer Industrie. Das grösste Gewicht haben dabei die Branchen Metall, Maschinen, Nahrungsmittel, Uhren und Holzverarbeitung. Zusammen tragen sie etwa zwei Drittel zu unserem Konjunkturindikator bei.
Domagoj Arapovic hat an der Universität Zürich Volkswirtschaft studiert und arbeitete anschliessend von 2007 bis 2012 bei der Schweizerischen Nationalbank im Economic Research und im Risikomanagement. Seit 2011 hält er das Chartered Financial Analyst- Diplom und seit 2013 ist er bei Raiffeisen Schweiz als Senior Economist tätig.