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Anlageklasse im Fokus: Aktien

Der starke Franken bescherte vielen Schweizer Unternehmen in den letzten Jahren Gegenwind. Seine aktuelle Schwäche dürfte für etwas Entlastung sorgen. Das spricht für den heimischen Aktienmarkt.

Besonders Produkte der Chemie- und Pharmabranche sind im Ausland gefragt

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der Pharmariese Novartis oder der Uhrenhersteller Swatch Group werden von vielen Investoren als Inbegriff eines Schweizer Unternehmens wahrgenommen. Einen Grossteil ihrer Umsätze erwirtschaften diese Firmen allerdings im Ausland. Damit stehen sie nicht allein da. Die Schweiz ist eine Exportnation. So wurden im Jahr 2022 Waren im Wert von über 270 Milliarden Franken ausgeführt. Besonders gefragt waren Erzeugnisse der Chemie- und Pharmabranche.


Schweizer Exporte im Jahr 2022, nach Warengruppen

Quellen: BFS, Raiffeisen Schweiz CIO Office

Der Schweizer Aktienmarkt hat Aufholpotenzial

Dieser hohen Exportorientiertheit ist es geschuldet, dass viele inländische Unternehmen in den letzten Jahren über die Frankenstärke klagten. Denn die damit verbundenen Translations- und Transaktionseffekte belasteten deren Gewinne. So wiesen unter anderem Roche, Sika, Nestlé und die Swatch Group im Rahmen ihrer Jahresergebnisse 2023 explizit auf die negativen Währungseffekte hin. Diese spiegeln sich in den Aktienkursen. Der Swiss Market Index (SMI) hinkt in Sachen Performance seinen Pendants aus Europa und Übersee im laufenden Jahr einmal mehr hinterher.


Kursentwicklung des SMI, STOXX 50 und S&P 500, indexiert in CHF

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office

Aufgrund der Zinserwartungen der Marktteilnehmer hat die Schweizer Landeswährung seit Anfang Januar zum Euro über 5%, zum US-Dollar etwas mehr als 8% an Wert eingebüsst. Mittelfristig gehen wir von einer Seitwärtsbewegung der beiden Devisenpaare aus. Für viele heimische Unternehmen sind das mit Blick auf das weitere Geschäftsjahr gute Nachrichten. Zum einen verbessert sich ihre Wettbewerbsfähigkeit, zum anderen wirkt sich der schwächere Franken positiv auf die Gewinnmargen aus. Darüber hinaus hat die Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von Ende März eine leichte Entspannung bei den Finanzierungsbedingungen zur Folge. Unter dem Strich dürfte das den Schweizer Aktienmarkt für Investoren wieder attraktiver machen. Dafür sprechen auch die im Vergleich zu anderen Märkten attraktive Dividendenrendite sowie sein defensiver Charakter. Entsprechend halten wir anlagetaktisch an unserem Übergewicht bei Schweizer Aktien fest.

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