Wie KMU Exportprojekte mit SERV versichern

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Der Export ist ein heisses Eisen für viele KMU, da Finanzierung und Sicherheiten oft nur ungenügend sind. Nicht so bei den Firmen von Paul A. Truttmann. Erfahren Sie, wie er mit einem staatlich geförderten Instrument Exportprojekte vorfinanziert und versichert und ausserdem mit Anzahlungs- oder Garantiezusicherungen stützt.

Herr Truttmann, was exportieren Sie?

Paul A. Truttmann: Seit längerer Zeit exportieren wir mit der Heppenstall Technology AG schwere Maschinen für das Greifen und Fördern von Stahl und mit der Serbot AG auf Robotertechnik basierende Geräte für die automatische Reinigung von Solaranlagen und glatten Gebäudefassaden.

 

Viele KMU würden gerne exportieren, die Risiken schrecken sie aber ab. Wie haben Sie es geschafft?

P. A. T.: Viele Schweizer KMU wissen bis heute nicht, dass wir hierzulande mit der Schweizerischen Exportrisikoversicherung SERV, über ein staatlich gefördertes Instrument verfügen, das sehr leistungsfähig ist. Ein Exportprojekt kann mit Unterstützung der SERV von der Raiffeisenbank nicht nur vorfinanziert, sondern auch umfänglich versichert und sogar mit Anzahlungs- oder Garantiezusicherungen gestützt werden. Von etlichen ausländischen Mitbewerbern werden wir um dieses Instrument beneidet.

 

In welchem Fall wenden Sie sich an die SERV?

P. A. T.: Einen Auftrag aus Indien, Sri Lanka oder Mexiko könnten wir nicht annehmen, wenn wir beispielsweise keine Fabrikationskredite mit SERV-Deckung in Anspruch nehmen könnten. Denn die Abwicklung über einen Bankkredit oder ein Factoring ist bei solchen Zielmärkten sehr schwierig, weil die Kreditwürdigkeit dieser Länder schlicht zu gering ist. Normalerweise verlangen Banken dann zusätzliche Sicherheiten, die entweder sehr teuer sind oder kaum beigebracht werden können. Dank der SERV lässt sich dies aber regeln.

 

Wie finanzieren Sie die Exporte?

P. A. T.: Wir arbeiten eng und gut mit Raiffeisen zusammen. Für unsere umfangreichen Projekte brauchen wir erhebliche Finanzierungen. Mein persönlicher Eindruck ist seit Jahren, dass die Grossbanken stark auf die Bremse treten. Dazu kommen als Folge der Bankenregulierung Basel III verschärfte Eigenkapitalvorschriften, die auch bei meinen KMU Bremsspuren hinterlassen haben. Umso dankbarer sind wir in solchen Phasen für die SERV. Und weil inzwischen eine enge Kooperation zwischen Raiffeisen und der SERV zustande gekommen ist, hilft uns dies bei der Finanzierung zusätzlich.

 

«Wir arbeiten eng und gut mit Raiffeisen zusammen.»

Paul A. Truttmann, Mitgründer und VR-Präsident der Heppenstall Technology AG

 

Was sind für Sie Erfolgsfaktoren beim Exportieren?

P. A. T.: Von zentraler Bedeutung war für uns, in Raiffeisen und der SERV nicht nur das ideale Team für die Exportfinanzierung und Risikoabsicherung, sondern mit Daniel With von der Raiffeisenbank Rohrdorferberg-Fislisbach auch einen zukunftsorientierten, mutigen und verlässlichen Partner gefunden zu haben.

Paul A. Truttmann, Mitgründer und VR-Präsident der Heppenstall Technology AG
Paul A. Truttmann, Mitgründer und VR-Präsident der Heppenstall Technology AG

Paul A. Truttmann ist Mitgründer und VR-Präsident der Heppenstall Technology AG, trifact AG, tt-toeff AG, Serbot AG und WOKO GmbH. Er ist zusätzlich Unternehmensberater und bildet an der Hochschule Luzern sowie an der KV-Berufsakademie in Luzern Führungskräfte aus.

Die Firma Heppenstall aus Cham exportiert den grössten Teil ihrer Produkte. Die tonnenschweren Hochleistungsgreifzangen sind dort im Einsatz, wo schwere Dinge zu heben oder zu bewegen sind. Dies ist vor allem in Häfen oder in der Stahl- und Aluminiumindustrie der Fall. Ob Russland, Indien oder Spanien: Wenn eine Schiffsladung gelöscht wird, dann oft mit einem Präzisionsgerät aus der Zentralschweiz.

www.heppenstall.ch